Aus netzwirtschaftlicher Sicht sollen Speicher primär helfen, mehr Solarstrom in unserem Stromnetz zu integrieren und den teuren Ausbau der Stromnetze zu begrenzen.

Neue Broschüre von EnergieSchweiz: Stationäre Batteriespeicher in Gebäuden

(ee-news.ch) Was ist bei der Anschaffung und beim Einbau eines Stromspeichers zu beachten? Und ist der Speicher ökologisch wirklich sinnvoll? Die Broschüre von EnergieSchweiz soll auf diese Fragen Antworten geben.


Eines sei vorweggenommen: Bevor ein Batteriespeicher installiert wird, sollte geprüft werden, ob der eigene Solarstrom vom Dach nicht gleich während der sonnigen Zeit verbraucht werden kann. Zum Beispiel indem der Warmwasserboiler an den schönen Tagen am Mittag eingeschaltet wird. Sind alle möglichen Massnahmen zum Direktverbrauch von Solarstrom ausgeschöpft, kann der Einsatz eines Batteriespeichers durchaus sinnvoll sein.

Für mehr Solarstrom im Netz
Fallende Kosten für Batterien und das zunehmende Bedürfnis, den eigenen Solarstrom im eigenen Haus zu verbrauchen, haben die Verbreitung von Batterien beflügelt. Viele Photovoltaikanlagen werden heute schon zusammen mit einem Batteriespeicher installiert. Aus netzwirtschaftlicher Sicht sollen Speicher primär helfen, mehr Solarstrom in unserem Stromnetz zu integrieren und den teuren Ausbau der Stromnetze zu begrenzen.

Welche Technologie: Blei oder Lithium
Obwohl ein Lithium-Ionen-Akku deutlich teurer ist als ein Bleiakku, ist er wegen der höheren Lebensdauer und dem höheren Wirkungsgrad heute meist wirtschaftlicher als ein Bleiakku. Fast alle stationären Batterien in Gebäuden sind darum Lithium-Ionen-Akkus. Dabei ist Lithium nicht gleich Lithium: Handys und Elektrofahrzeuge brauchen einen kleinen, leichten Akku mit viel Energie und Leistung. Dazu ist der Lithium-Cobaltdioxid-Akku gut geeignet. Im Gebäude sind Gewicht und Grösse nicht so relevant, dafür ist die Lebensdauer umso wichtiger. Lithium-Eisenphosphat-Akkus eignen sich hierfür besonders gut.

Die Entwicklung neuer Akkutypen schreitet dabei schnell voran. So hat man z. B. durch die Zugabe von Nickel und Mangan erreicht, dass der ursprüngliche «Handyakku» als Lithium-Nickel-Mangan-Akku (NMC) auch für Anwendungen im Gebäude geeignet ist. Auf weitere Technologien mit noch besseren Eigenschaften darf man gespannt sein! Fast alle Speichersysteme, welche heute auf dem Markt erhältlich sind, basieren auf der Lithium-Ionen-Technologie. Neben Blei- und Lithium-Ionen-Akkus gibt es aber eine Vielzahl an anderen Technologien, welche sich aus diversen Gründen nicht oder noch nicht für den Einsatz als Heimspeicher eignen und darum in dieser Broschüre nicht beschrieben werden.

Broschüre «Stationäre Energiespeicher in Gebäuden»

Text: ee-news.ch, Quell: Broschüre „Stationäre Batteriespeicher in Gebäuden“ herausgegeben von EnergieSchweiz

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1 Kommentare

Diego Fischer

Ein seltsames anmutendes Dokument von EnergieSchweiz: das beste Argument, das da für die stationäre Speicherung angeführt wird, ist dass PV-Anlagen heute gerne mit Speichern verkauft werden. Zudem wird behauptet, das damit eine "teurer Netzausbau" verhindert werden kann.
Das ändert aber nichts daran, dass in der Schweiz heute oder in nächster Zeit ein stationärer Batteriespeicher wirklich nicht sinnvoll ist, werder wirtschaftlich noch ökologisch noch für das Netz. Leider vergisst EnergieSchweiz, dies zu klar sagen.

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