Absolute Werte Monatsmitteltemperaturen °C links, Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Die Apriltemperatur im landesweiten Mittel 1864‒2018. Die rote Linie zeigt das 30-jährige gleitende Mittel. Die grün gestrichelte Linie markiert die Aprilnorm 1981‒2010 von 3.9 Grad. Grafik: MeteoSchweiz

Absolute Werte in % der maximal möglichen monatlichen Sonnenscheindauer links, monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Absolute Werte monatliche Niederschlagssumme in mm links, monatliche Niederschlagssumme in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

MeteoSchweiz: Zweitwärmster April seit Messbeginn - Rekorde bei Tagesmaximumtemperaturen

(MeteoSchweiz) Der April 2018 bescherte der Schweiz viel Sonnenschein mit frühsommerlicher Wärme. Im landesweiten Mittel war es der zweitwärmste April seit Messbeginn 1864. Vor allem die Zentral- und Ostschweiz registrierte zudem einen der niederschlagsärmsten und sonnenreichsten Aprilmonate seit Messbeginn. Der Rückstand der Vegetation zum Monatsbeginn wandelte sich Dank der anhaltenden Wärme schnell in einen Vorsprung um. (Texte en français >>)


Die Apriltemperatur bewegte sich auf der Alpennordseite sowie in Nord- und Mittelabünden 3.6 bis 5.2 Grad über der Norm 1981‒2010. Im Wallis, auf der Alpensüdseite und im Engadin stiegen die Werte 2.0 bis 4.0 Grad über die Norm. Im landesweiten Mittel übertraf der April die Norm um 3.9 Grad. Es war schweizweit der zweitwärmste April seit Messbeginn 1864.

In weiten Teilen ausgesprochen niederschlagsarm
Der April war in weiten Gebieten der Schweiz ausgesprochen niederschlagsarm. Im östlichen Mittelland erreichten die Niederschlagsmengen nur 10 bis 20 Prozent der Norm 1981‒2010. Das westliche Mittelland und er Jura erhielten 20 bis 40 Prozent der Norm. Entlang des Alpennordhangs fielen 30 bis 50 Prozent, im Wallis 60 bis 85 Prozent der Norm. Regional überdurchschnittliche Aprilmengen registrierten nur die Alpensüdseite und das Engadin mit 75 bis 140 Prozent der Norm 1981‒2010.

Ausserordentlich sonnenreich
Die Sonnenscheindauer erreichte im April auf der Alpennordseite sowie in Nord- und Mittelbünden 130 bis 170 Prozent der Norm 1981‒2010. Im Wallis, auf der Alpennsüdseite und im Engadin bewegten sich die Werte zwischen 110 und 130 Prozent der Norm.

Föhn und Hochdruck bringen Sonnenschein und Wärme
In der ersten Aprilhälfte sorgten Hochdrucklagen und Südföhnlagen gemeinsam für einen verbreitet sonnigen und milden Wetterablauf. Hochdruck gab es am 2., vom 5. bis am 7. und am 14. April. Südwest- und Südströmungen mit Föhn brachten auf der Alpennordseite am 3. und 4., am 8. und 9. sowie am 11. und 12. recht sonnige und milde Verhältnisse. Auf der Alpensüdseite waren diese Tage oft trüb und regnerisch. Bei intensiverem Nieder-schlag gab es am 12. Schnee bis auf 800 m.

In der zweiten Aprilhälfte waren Hochdrucklagen mit prächtigem Sonnenschein das beherrschende Wetter-element. Vom 17. bis am 25. legte sich eine frühsommerliche Wärme über alle Landesteile. Sogar in Höhenlagen über 2500 m blieb die Temperatur auch nachts über Null Grad. Vom 27. bis am 29. April war der Föhn wieder wetterbestimmend. Am 29. stiess die milde Föhnluft bis zum Nordrand der Schweiz vor. Auf der Alpensüdseite und im Oberengadin fiel derweil kräftiger Niederschlag. Er griff auch über den Alpenkamm hinweg ins Oberwallis und in die Region von Andermatt bis Disentis.

Zweitwärmster April seit Messbeginn
Im landesweiten Mittel erreichte die Apriltemperatur 7.8 Grad. Schweizweit mehr Wärme brachte bisher nur der April 2007 mit 9.0 Grad. In St. Gallen war es mit 12.6 Grad der wärmste April seit Messbeginn 1864. Allerdings lagen hier die 12.4 Grad vom Rekordapril 2007 nur unbedeutend tiefer. Die Alpensüdseite zeichnete mit 14 bis 15 Grad den dritt- oder viertwärmsten April seit Messbeginn auf. Hier lagen insbesondere die Aprilmonate 2007 und 2011 mehr als ein Grad höher.

Rekorde bei der Tagesmaximumtemperatur
Während der sonnigen zweiten Monatshälfte stieg die Tagesmaximumtemperatur an einzelnen Messstandorten auf neue April-Rekorde. Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, handelt es sich dabei allerdings nicht um ganz lange Messreihen. In Basel mit Daten seit 1897 wurde am 21. April mit 28.3 °C die fünfthöchste Tagesmaximumtemperatur für den Monat April registriert. Der Rekordwert vom 17.04.1934 erreichte hier 29.4 Grad. Knapp war es in Genf. Der diesjährige Höchstwert vom 22. April erreichte 27.5 °C. Er liegt zwar auf Rang vier, aber sehr nahe am Rekord-wert von 27.7 Grad. Dieser stammt wie in Basel vom 17.04.1934. Daten zum Tagesmaximum liegen in Genf seit 1864 vor. Auf der Alpensüdseite waren Rekorde bei der Tagesmaximumtemperatur kein Thema. Die höchsten Tagesmaxima bewegten sich zwischen 27 und 28 Grad. Die Aprilrekorde liegen jedoch zwischen 30 und knapp 32 Grad.

Im Norden viel Sonnenschein und kaum Regen
Die häufigen Hochdruck- und Föhnlagen lieferten verbreitet viel Sonnenschein. In einigen Regionen der Alpen-nordseite war es der dritt- oder viertsonnigste April in den homogenen Messreihen, welche vielfach bis 1959 zurückreichen. Auch in den über 100-jährigen homogenen Messreihen von Basel und Zürich war es der viertson-nigste April, womit der ungewöhnliche Sonnenreichtum schön zum Ausdruck kommt. Deutlich sonniger zeigten sich die Aprilmonate 2011, 2007 und 1893.

Als Kehrseite zu den häufigen Hochdruck- und Föhnlagen mit reichlich Sonnenschein fiel in weiten Gebieten der Schweiz ausgesprochen wenig Regen. Im östlichen Mittelland war es einer der 10 niederschlagsärmsten April-monate seit Messbeginn 1864. Am Messstandort Zürich-Fluntern gab es nur 12.7 mm. Die Aprilnorm liegt hier bei 83 mm. Letztmals weniger Aprilnederschlag fiel in Zürich-Fluntern im Jahr 2007 mit nur 6.4 mm. Der April 1893 blieb in Zürich und auch in mehreren anderen Regionen der Schweiz sogar vollständig niederschlagsfrei.

Auf der Alpensüdseite und im Oberengadin lieferten vor allem die Südföhnlagen vom 3. und 4., vom 9. bis am 12. April und am Monatsende einiges an Niederschlag. Regional fielen um 140 Prozent der normalen Aprilmengen.

Text: MeteoSchweiz


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