Besichtigung der Sondierbohrung in Satigny. ©Bild: Geothermie Schweiz

Geothermie Schweiz: Von Erkundungsbohrungen und Ökoquartieren

(PM) Die diesjährige Mitgliederversammlung von Geothermie-Schweiz in Genf bot spannende Einblicke in das Programm Geothermie 2020. Besichtigt wurde eine Sondierbohrung und Les Vergers – das erste Quartier der Schweiz, das komplett dem Minergie A-Standard entsprechen wird.


Mit dem 2014 lancierten Programm Geothermie 2020 verfolgt der Kanton Genf das Ziel, seine – auch im schweizweiten Vergleich – überdurchschnittlich hohe Abhängigkeit von fossilen Ressourcen bei der Erzeugung von Wärme und Warmwasser substanziell zu reduzieren. Damit sollen auch die CO2-Emissionen des Kantons deutlich sinken. Im Rahmenprogramm der Mitgliederversammlung von Geothermie-Schweiz konnten die Teilnehmenden zwei Projekte des Genfer Programms besichtigen.

Bohren in 650 Meter Tiefe
Auf einem Feld am Rand der Genfer Vorortsgemeinde Satigny machten sich die Mitglieder ein Bild vom Stand der Sondierbohrung und vom warmen Wasser, das aus dem Bohrloch sprudelt. Hier in Satigny haben der Kanton Genf und die Services industriels de Genève (SIG) in einer Tiefe von 650 Metern Ende 2017 mit einer ersten Erkundungsbohrung im Rahmen von Geothermie 2020 begonnen. Sie soll die von der Oberfläche aus prognostizierte Menge und Temperatur des Wassers (zwischen 25 und 35 Grad) verifizieren. Resultate bezüglich der Ergiebigkeit der Sondierbohrung von Satigny werden für diesen Mai 2018 erwartet.

Heizen mit Rhône-Grundwasser
Eine weitere Station der kurzen Exkursion bildete die Baustelle des Öko-Quartiers Les Vergers auf dem Gebiet der Gemeinde Meyrin. Das Quartier soll – verteilt auf 30 Gebäude – in 1350 Wohnungen dereinst 3000 neue Einwohnerinnen und Einwohner beherbergen. Les Vergers wird das erste Quartier der Schweiz sein, das komplett dem Minergie A-Standard entspricht. Die Mitglieder erhielten in der Heizzentrale Einblick in das energetische Hirn und Herz des Quartiers. Geheizt wird mit Fernwärme, die teils durch eine Wärmepumpe aus der Grundwasserschicht der Rhône und teils durch Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage Les Cheneviers gespiesen wird.

Zwei neue Vorstandmitglieder
Im statutarischen Teil erläuterte Präsident Willy Gehrer den Jahresbericht und die Rechnung 2017. Anstelle der zurücktretenden Fabian Bärlocher, Gabriele Bianchetti und Thomas Schmidt wurden René Buchli und Vincent Badoux in den Vorstand des Verbandes gewählt.

Text: Geothermie Schweiz

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