Der Wärmepreis für die Abnehmer liegt in Engelsberg bei 6.3 ct/kWh – ein Preis der mehr als wettbewerbsfähig zu fossil-erzeugter Energie ist. Bild: Spanner Re²

Deutschland: Engelsberg erzeugt mit Holzvergaser über 1.5 Mio. kWh Strom und 3.6 Mio. kWh Wärme

(PM) 2011 investierte das deutsche Dorf Engelsberg in einen Holzvergaser der Firma Spanner Re². Nach über sechs Jahren Betrieb zieht das Bioenergiedorf Bilanz – und die ist mehr als zufriedenstellend: Die Holz-Kraft-Anlage „HKA 30“ von Spanner Re² erzeugte in den letzten Jahren mehr als 1.5 Mio. kWh Strom und 3.6 kWh Wärme – und das rein aus regionalen Holzhackschnitzel.


Im Engelsberg in Deutschland gibt es bereits seit 2006 ein Hackschnitzelheizwerk. In rund 5000 freiwilligen Arbeitsstunden bauten sie ein 1500 Meter langes Nahwärmenetz, an dem 27 der 30 Häuser im Ortsteil Engelsberg angeschlossen sind. „Unser Wunsch war es, nicht nur Wärme, sondern auch Strom aus Holz zu erzeugen“, erklärten Bürgermeister Ludwig Lang und Willi Locker Baumamtsleiter der Marktgemeinde Lauterhofen. So ging Engelsberg 2011 einen Schritt weiter und installierte einen Holzvergaser des niederbayerischen Anlagenherstellers Spanner Re2 GmbH. Der Holzvergaser passt von der Leistung mit rund 30 kW elektrisch und 70 kW thermisch ‚haargenau bei uns‘, teilte der damalige zweite Bürgermeister von Lauterhofen Michael Gottschalk zu Projektbeginn mit. Der Holzvergaser ist so ausgelegt, dass er den Wärmegrundbedarf der Haushalte abdeckt und zusammen mit der 320 kW-Hackschnitzelheizung das Nahwärmenetz kontinuierlich mit regenerativ erzeugter Wärme versorgt. Die alte Reserve-Ölheizung wird seit der Kombination aus Holzvergaser und Hackschnitzelkessel nicht mehr eingesetzt.

Strom aus Holzvergaser wird eingespeist
Der Jahresverbrauch an Strom liegt in Engelsberg bei rund 100‘000 kWh. Mit der effizienten Holz-Kraft-Anlage von Re², die gleichzeitig Strom und Wärme liefert, wird jährlich mehr als das doppelte an elektrischer Energie erzeugt und gegen Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

Technik der Holzvergasung
Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung wird bei der Holz-Kraft-Anlage aus Hackschnitzel Energie erzeugt. Hierbei werden die Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von rund zehn Prozent über eine Förderschnecke aus dem Hackschnitzelbunker zur Holz-Kraft-Anlage transportiert. Ein integrierter Metallabscheider separiert zum Schutz des Holzvergasers mögliche metallische Verunreinigungen, bevor der Brennstoff über eine weitere Fördereinheit zum Herzstück der Anlage, dem sogenannten Reformer, gelangt. Im Reformer findet die eigentliche Holzvergasung statt. Bei Temperaturen von rund 1200 Grad Celsius entsteht durch einen thermochemischen Prozess sauberes Holzgas. Dieses wird über Wärmetauscher abgekühlt, wodurch rund 10 kW thermisch gewonnen werden. Das abgekühlte Holzgas passiert dann zwei Filtersysteme, bevor es im nachgeschaltenem Blockheizkraftwerk (BHKW) einem leistungsstarken Verbrennungsmotor zugeführt wird. Über einen Generator wird aus dem Holzgas-Luft-Gemisch Strom erzeugt. Zudem wird bei dem Prozess Wärme generiert.

Auch die Abwärme im Heizraum wird in Engelsberg genutzt. Damit werden die Hackschnitzel auf den entsprechenden Wassergehalt im Bunker von unten über Lochbleche getrocknet. Bei Laufzeiten von 8200 Betriebsstunden im Jahr werden rund 1200 m³ Hackschnitzel benötigt, die ausschliesslich aus dem Einzugsgebiet Engelsberg stammen.

Holzvergasung lohnt sich
Der Wärmepreis für die Abnehmer liegt in Engelsberg bei 6.3 ct/kWh – ein Preis der mehr als wettbewerbsfähig zu fossil-erzeugter Energie ist. Zudem erzielt das Bioenergiedorf durch die Einspeisung des Stromes in das öffentliche Stromnetz durch die Vergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz jährlich einen 5-stelligen Eurobetrag.

Text: Spanner Re²

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