Die grössten europäischen Pelletproduzenten: Russland vor Deutschland. © Grafik: Propellets Autria

Pelletproduktion und -export in Serbien. Quelle: Branko Glavonjic, Universität Belgrad, CEBC Graz, 2017.

Pelletproduktion im Baltikum. Quelle: Didzis Palejs, LATbio, CEBC 2017. © Grafik: Propellets Autria

Pelletfeuerungen in Serbien. Quelle: Branko Glavonjic, Universität Belgrad, CEBC Graz 2017.

ENplus-Pelletproduktionen in Ex-Jugoslawien. Quelle: Rakos, European Pellet Council 2016

^Globale Pelletproduktion seit 2000 in Mio. Tonnen. ©Grafik: BioEnergy Task 40

Pelletmarkt: Osteuropäische Produktionen holen kräftig auf

(ProPellets Austria) Der Aufschwung der Pelletwirtschaft ist stetig und bewegt sich weltweit noch immer im zweistelligen Prozentbereich. 2015 wurden weltweit fast 30 Mio. Tonnen Pellets produziert. Während sich das Wachstum in Mitteleuropa verlangsamt hat, steigt die Produktion in Osteuropa dynamisch. Vor allem am Balkan und in den baltischen Staaten boomt die Pelletproduktion. (Texte en français >>)


2015 wurde Russland mit 2.1 Mio. Tonnen zum grössten Pelletproduzenten Europas. Ein wichtiger politischer Impuls in Russland ist das Verbot der Deponierung von Sägespänen. Nun sind Sägewerksbetreiber verpflichtet, diesen wertvollen Rohstoff auch zu verarbeiten. Die bedeutendste europäische Produktionsregion sind inzwischen die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, die inzwischen über 3 Millionen Tonnen Pellets produzieren. Ebenso wie die russischen Pellets werden die baltischen überwiegend über den Seeweg nach Dänemark, Grossbritannien, Belgien oder Schweden exportiert, wo sie in Heizkraftwerken verfeuert werden.

ENplus erobert den Balkan
Am Balkan wird überwiegend Hartholz zur Pelletproduktion eingesetzt. Produziert wird vorwiegend für den italienischen Markt. Doch auch der lokale Verbrauch wächst rasch. Die Pelletwerke sind eher klein. An 54 Standorten werden allein in Serbien Pellets erzeugt, nur fünf davon haben einen Jahresausstoss von 30‘000 Tonnen oder mehr. Bemerkenswert ist die zunehmende Qualitätsorientierung der Pellethersteller am Balkan: eine rasch wachsende Zahl von Produzenten weist bereits eine ENplus Zertifizierung auf. Wie die Grafik rechts zeigt, waren Ende 2015 bereits über 400‘000t Pellets aus dieser Region ENplus zertifiziert.

Weltweit jährliches Wachstum plus 10%
Bemerkenswert ist auch die rasant wachsende Pelletnutzung in Serbien und Italien. Die Grafik links zeigt die Verkaufsentwicklung bei Pelletkaminöfen in Serbien. Das komfortable und kostengünstige Heizsystem wird in der Region immer beliebter. In Italien heizen inzwischen bereits mehr als 2 Millionen Haushalte mit Pelletkaminöfen. Von zweistelligen Wachstumsraten hat sich Österreich verabschiedet, diese Sprünge machen heute Länder in der europäischen Peripherie. In Summe bleibt ein globales Wachstum der Pelletbranche von über 10%.


Mitteleuropäische Biomassekonferenz

Vom 18. bis 20. Jänner fand eine der international bedeutendsten Konferenzen im Bereich Bioenergie in Graz statt. Über 1000 Personen aus 40 Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Gut besucht und mit ausgezeichneten Referenten besetzt war auch der „Central European Pellets Day“. Einen Auszug der wichtigsten Aussagen der Konferenz:

  • Der Industriepelletmarkt in Europa wird bis 2020 ein rasantes Wachstum erleben. Der Einsatz von Pellets in Heizkraftwerken soll in diesem Zeitraum von derzeit rund 8 Millionen Tonnen auf rund 18 Millionen Tonnen steigen. Diese Prognose beruht auf bereits genehmigten und finanzierten Projekten, überwiegend in Dänemark, den Niederlanden und England.
  • Die Pelletproduktion in Osteuropa hat enorm an Fahrt gewonnen. So produzieren die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens bereits 1.1 Mio. Tonnen Pellets, die Ukraine produziert bereits 1.3 Mio. Tonnen Pellets (allerdings vorwiegend Agrarpellets) und die drei baltischen Länder produzieren zusammen 3 Millionen Tonnen. Russland ist mit über 2 Mio. Tonnen Produktion zum größten europäischen Produzenten aufgestiegen.     Mehr zu Osteuropa
  • Grosses Interesse am Thema Pellets kommt jetzt auch aus Afrika, wo dringend Ersatzbrennstoffe für Holzkohle und Brennholz benötigt werden, deren Verbrauch zu dramatischer Entwaldung führt und immer schwerer zu decken ist. Pellets aus Stroh und anderen landwirtschaftlichen Reststoffen, in effizienten Kochherden eingesetzt könnten die Lösung sein. Österreichische Unternehmen sollen Technologie und Know how beisteuern.

Eine vollständige Themensammlung ist auf der Website der mitteleuropäischen Biomassekonferenz zu finden.

Alle Präsentationen sind hier downloadbar.



©Text: Propellets Autria

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