Betreiber*innen von Biogasanlagen werden durch das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 20 Jahre lang für ihre erzeugte Energie vergütet. Doch danach stehen sie vor einer Zukunftsentscheidung: Wie kann die Anlage wirtschaftlich weiterbetrieben werden und auch künftig einen Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstosses leisten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) geförderte Projekt ‚Biogas: Zukunftsperspektive für das Münsterland‘, in dessen Rahmen nun der Workshop stattgefunden hat.
Potenziale der Bündelung und Zusammenarbeit
Neun Vertreter*innen von Biogasanlagen aus Altenberge und Umgebung sowie der Firmen Wessling und Schmitz Cargobull diskutierten mit dem Projektteam über die Möglichkeiten und Potenziale der Bündelung mehrerer Biogasanlagen und die Zusammenarbeit mit der regionalen Industrie. „Ein Mikrogasnetz, welches das in der Region entstehende Rohbiogas bündelt, schafft neue Nutzungsmöglichkeiten für die klassische landwirtschaftliche Biogasanlage, wie man sie im Münsterland häufig vorfindet“, beschreibt Brügging die Hintergründe des Workshops.
Anhand einer Karte mit den Standorten der Anlagen und Unternehmen diskutierte die Gruppe erste Ideen. So liesse sich das gebündelte Rohgas zum Beispiel zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereiten oder könnte genutzt werden, um die regionale Industrie gemeinschaftlich und somit sicher zu versorgen. Auch eine Kombination aus beiden Konzepten sei denkbar. Im nächsten Schritt sollen Energiepotenzial und -bedarf konkret bestimmt werden. Die Gruppe war sich einig, dass es ein nächstes Treffen geben wird: „Der Weg in die Zukunft sollte gemeinsam gegangen werden, so ergeben sich neue Konzepte, um den wertvollen Beitrag der Biogasanlagen für eine nachhaltige Energieversorgung zu erhalten“ erklärte Hubert Lütke Lengerich, Geschäftsführer der Bioenergie Entrup. Ausserdem vereinbarten die Beteiligten, die Politik sowie weitere Akteur*innen künftig miteinzubinden.
Text: Fachhochschule Münster
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