In der Dekarbonisierung industrieller Prozesse spielen thermische Energiespeicher eine zentrale Rolle. Sie entkoppeln die regenerative Energieerzeugung vom Verbrauch, stellen bedarfsgerecht Prozesswärme zur Verfügung und sorgen dafür, dass Abwärme zurückgewonnen werden kann. Bei dem extrem hohen Bedarf an Wärme in der Industrie bieten sie somit ein bislang unterschätztes Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz, was als die wichtigste Stellschraube zur raschen Reduktion von CO2-Emissionen in der Industrie gilt. An Produkten mangelt es nicht. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von technisch ausgereiften, schnell implementierbaren Wärmespeichern für Temperaturen bis über 1000°C.
decarbXpo nutzt umfassendes Industrienetzwerk
Einen Überblick über Produkte und Dienstleistungen für die Wärmespeicherung in Industrie und Gewerbe bietet der Fachevent Expo for Decarbonised Industries > ENERGY STORAGE (decarbXpo), der vom 20. bis 22. September 2022 in der Messe Düsseldorf stattfindet. Die decarbXpo greift den Megatrend Dekarbonisierung mit einer Fachmesse mit begleitenden Konferenzen auf.
Der Fachevent decarbXpo ist ein Projekt der Messe Düsseldorf. Als Veranstalter führender Industriemessen, zum Beispiel für die Metall-, Kunststoff- und Glasindustrie, verfügt sie über ein weitreichendes Industrienetzwerk, das Lösungen für die Umstellung der Energieversorgung finden und umsetzen muss.
Industrie ist zweitgrösster CO2-Emittent
Welche Bedeutung der Wärmesektor für die Dekarbonisierung hat, spiegeln die folgenden Zahlen wider. In Deutschland ist die Industrie nach der Energiewirtschaft der zweitgrösste Emittent von klimaschädlichen Treibhausgasen. Sie hat einen Anteil von 29 Prozent am Endenergieverbrauch. Etwa zwei Drittel des industriellen Wärmebedarfs entfallen auf Prozesswärme. Davon werden derzeit noch rund 85 Prozent mit Kohle, Öl und Gas erzeugt.
Die Industrie trägt somit einen grossen Anteil daran, die EU-weiten Klimaziele zu erreichen. Und die sind ambitioniert: Unter dem Motto „Fit für 55“ sollen die Netto-Treibhausgasemissionen in den EU-Ländern bis 2030 um mindestens 55 Prozent reduziert werden, um im nächsten Schritt bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Umstellung auf strombasierte regenerative Energieerzeugungssysteme
Mit der Umstellung auf strombasierte regenerative Energieerzeugungssysteme, der Effizienzsteigerung in Produktionsprozessen und der Rückgewinnung von Prozesswärme können die CO2-Emssionen reduziert werden. Produzierende Unternehmen sparen mit diesen Massnahmen aber auch rasant steigende Energiekosten ein und sie sichern sich ein Stück weit Unabhängigkeit von Energieversorgern und Energieimporten aus dem Ausland.
Wärmespeicher für alle Temperaturbereiche
Moderne thermische Speichertechnologien decken sämtliche Temperaturbereiche ab: den Niedertemperaturbereich bis 100°C, mittlere Temperaturen ebenso wie den Hochtemperaturbereich zwischen 400 und 1.000°C. Damit können sie in allen Industriezweigen eingesetzt werden.
Auf das Hochtemperatursegment hat sich das Unternehmen Kraftblock spezialisiert, ein Beispiel für einen Aussteller auf der decarbXpo. Das Energie-Start-Up aus dem hessischen Sulzbach bietet skalierbare Hochtemperaturspeicher an, die zwei Funktionen übernehmen: das Recycling industrieller Abwärme und das Puffern erneuerbarer Energien. Die Systeme können Abwärmepotenziale bis 1.300°C heben, was beispielsweise für die stahl- und metallverarbeitende Industrie, die keramische Industrie sowie die Glas und Chemieindustrie relevant ist.
Recycelte Wärme in mobilen Speichern
Durch das Speichersystem kann die wiedergewonnene Energie internen Prozessen wieder zugeführt werden. Alternativ kann die recycelte Wärme in mobilen Speichern zu externen Dritten transportiert werden. Nach Angaben von Kraftblock kann das System etwa drei Mal so viel Wärme speichern wie gängige Industriesysteme und lädt zwei Mal so schnell. Da der Prozess nur 180 kg/MWh CO2 produziert, soll er selbst deutlich effizienter als Alternativen sein. Kraftblock zeigt somit, dass die Wärmespeicherung Industriebetrieben hilft, energieeffizienter zu produzieren und zu dekarbonisieren.
Drei Konferenzen
Diese und zahlreiche weitere Lösungen für die Dekarbonisierung sind vom 20. bis 22. September 2022 auf der Fachmesse decarbXpo in der Messe Düsseldorf zu sehen. Im Rahmen des Fachevents finden weiterhin drei Konferenzen statt: Auf der internationalen IRES-Konferenz von Eurosolar dreht es sich um die Forschung und Entwicklung rund um die Speicherung Erneuerbarer Energien. Auf der P2X-Konferenz der VDMA AG tauscht sich die Power-to-X-Community zum Thema Wasserstoff aus. Der „ecoMetals Day“ ist der Fachkongress zur grünen Transformation der besonders energieintensiven Stahl- und Metallbranche. Zudem kooperiert die Messe Düsseldorf mit dem Bundesverband Energiespeichersysteme (BVES). Allein in den Jahren 2019 bis 2021 hat sich die Zahl der Wärmespeicherunternehmen im Verband verdoppelt.
Weitere Informationen: /www.decarbxpo.de
Text: decarbXpo
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