Arthur Wellinger, Vizepräsident Biomasse Suisse, würdigte die beiden mit dem Green Award 2019 preisgekrönten Unternehmen KEWU AG und Ecorecyclage SA. Bild: Biomasse Schweiz

Green Award 2019: KEWU und Ecorecyclage für hervorragende Arbeit im Bereich Verwertung organischer Abfälle ausgeziechnet

(Biomasse Schweiz) Ein Green Award 2019 von Biomasse Suisse erhielt der Grüngutverarbeiter KEWU im bernischen Krauchthal für seine Informationsarbeit. Der zweite ging an Ecorecyclage im waadtländischen Lavigny für die Entwicklung von optische Sensoren für die Fremdstofferkennung. Die Auszeichnung würdigt ihre hervorragende Arbeit in der Verwertung organischer Abfälle. (Texte en français >>)


Gartenabfall, Rüstabfälle und Speisereste werden in der Schweiz vorwiegend in Kompostier- und Vergärungsanlagen verarbeitet. Daraus entsteht Energie in Form von Biogas, Strom und Wärme, sowie Kompost. Die Verarbeitungsbetriebe sind konfrontiert mit Grüngut, das Plastik und andere Fremdstoffe enthält. Die Qualitätsanforderungen an die Endprodukte sind hoch. Denn mit dem Kompost soll kein umweltschädliches Plastik in die Natur gelangen. Die Betriebe sind somit gefordert, ihre Produkte möglichst ohne Fremdstoffe herzustellen.

KEWU setzt auf Öffentlichkeitsarbeit
Die Firma KEWU hat vor zwei Jahren ihre Grüngutabfuhr ausgeweitet und nimmt nun neben den Garten- und Rüstabfällen auch Speiseresten an. Diese Küchenabfälle sind sehr energiereich, was in der neuen Biogasanlage äusserst erwünscht ist. Mit der Umstellung stieg leider auch der Anteil an Verpackungsmaterial, das mit dem Grüngut mitgeliefert wird.

Die Firma KEWU hat auf die neuen Herausforderungen reagiert und ihre Öffentlichkeitsarbeit mit grossem Engagement angepasst. So wurden Plakate zum Thema gestaltet und den Einzugsgemeinden zur Verfügung gestellt, sowie Medienberichte in Fachzeitschriften und Tageszeitungen erstellt. Die Zusammenarbeit mit den Liefergemeinden zum Thema Fremdstoffe wurde intensiviert. Doch nicht nur die Kommunikation wurde verbessert, es wurden auch entsprechende Sanktionsmassnahmen ergriffen. Grüngutcontainer, die Fremdstoffe enthalten, werden nicht mehr geleert. So werden Bürger motiviert, ihr Grüngut korrekt zu entsorgen. Die Sammeldienste sind ebenfalls in dieses Konzept eingebunden. Sie beurteilen die Qualität des Grüngutes und kennzeichnen die Container mit einem Aufkleber, falls sie zu viele Fremdstoffe enthalten. Danach melden sie den Gemeinden diese Standorte. Danach wird die Gemeindeverwaltung tätig: Erst informiert sie die betroffenen Bürger über korrektes Entsorgen, wenn das nicht hilft, kann sie Verwarnungen oder Bussen aussprechen.

Ecorecyclage setzt auf technische Massnahmen
Die Firma Ecorecyclage hat ebenfalls Kommunikationsmassnahmen mit den Gemeinden erarbeitet und verbreitet. Zusätzlich hat sie aber auf der technischen Ebene ihre Anstrengungen intensiviert. Sie beschreitet im Bereich der Trennung von Plastik im Kompost einen, in der Schweiz bisher einzigartigen, Weg. Die meisten Kompostier- und Vergärungsanlagen trennen Fremdstoffe mittels konventioneller Siebanlagen und Windsichter vom Grüngut. Die beiden Technologien sind zielführend, indem sie einen grossen Teil der Fremdstoffe abscheiden. So kommen sie auch bei der Ecorecyclage zum Einsatz. Nachgeschaltet wird neu ein sogenanntes optisches Trennsystem. Das funktioniert folgendermassen: Der Kompost wird auf einem Förderband fein verteilt und an optischen Sensoren vorbeige-führt. Diese detektieren die Fremdstoffe und geben ein Signal an eine nachgeschaltete Düse, die die nicht erwünschten Teile wegbläst. Der so gereinigte Kompost erfüllt die hohen Anforderungen an die Qualitätsansprüche der Landwirtschaft und des Gartenbaus. Die Investitionskosten für die Technologie und das dazu benötigte Gebäude belaufen sich auf ca. 4 Mio Schweizer Franken – diese Investitionsbereitschaft zeigt den Pioniergeist der Ecorecyclage. Die Erkenntnisse aus dieser neuen Anlage werden der ganzen Branche der Grüngutverwertung zur Weiterentwicklung neuer Technologien dienen.

Text: Biomasse Suisse

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