Insbesondere im Strassengüterverkehr ist in Deutschland nicht absehbar, dass der Verbrennungsmotor kurz- oder mittelfristig durch Elektroantriebe abgelöst werden kann.

Biokraftstoffindustrie: SRU-Gutachten mit grossen Lücken beim Klimaschutz im Verkehr

(PM) In dem am 14.5.20 vom deutschen Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) vorgelegten Umweltgutachten geben die Autoren für den Bereich Verkehr Empfehlungen ab, wie Lärmemissionen gemindert und der Strassenverkehr klimaneutral gestaltet werden können. Damit thematisiert das Gutachten nach Ansicht des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) nicht die wirklich drängenden Fragen zum Klimaschutz im Mobilitätssektor.


"Es ist kaum nachvollziehbar, dass der SRU die wichtigen Bereiche des Strassengüterverkehrs und der erneuerbaren Kraftstoffe in keiner Weise erwähnt. Damit fehlen die wirksamen Stellschrauben, um überhaupt eine nennenswerte Dekarbonsierung im Zeitraum bis 2030 zu erreichen", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des VDB. "Dies spiegelt die jahrelangen Versäumnisse des federführenden Bundesumweltministeriums wider: seit 2007 ist der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe nicht gestiegen und liegt bei rund fünf Prozent. Gleichzeitig ist der Marktanteil fossiler Kraftstoffe von 95 Prozent faktisch gesetzlich zementiert." Die Emissionen im wachsenden Segment Strassengüterverkehr sind zwischen 1995 und 2018 trotz technischer Verbesserungen gestiegen von 39.2 auf 47.9 Millionen Tonnen, also um 22 Prozent. Auch für die Zukunft wird ein Anstieg des Güterverkehrsaufkommens prognostiziert.

Erneuerbarer Kraftstoffe bis 2030 auf 20 Prozent steigern
Insbesondere im Strassengüterverkehr ist in Deutschland nicht absehbar, dass der Verbrennungsmotor kurz- oder mittelfristig durch Elektroantriebe abgelöst werden kann. Um die gesetzlich festgelegten Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen ist es deshalb notwendig, gleichzeitig mit dem Ausbau der Elektromobilität den Anteil erneuerbarer Kraftstoffe bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern.

Ohne Biokraftstoffe keinen klimafreundlichen Strassenverkehr
Dabei werden die heutigen Biokraftstoffe den Grundstock bilden. Sie sind bereits im Markt vorhanden und haben alleine im Jahr 2019 über 9.5 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart. Darauf aufbauend müssen weitere erneuerbare Kraftstoffe wie Wasserstoff, Power-to-Gas und Power-to-Liquid einen steigenden Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. "Ohne Biokraftstoffe gibt es keinen klimafreundlichen Strassenverkehr", sagte Baumann. "Das deutsche Bundesumweltministerium bremst bisher jedoch erneuerbare Kraftstoffe aus, anstatt Anreize und Investitionssicherheit zu schaffen." Baumann forderte, dass die Empfehlungen des Gutachtens im Mobilitätsbereich um Aussagen hierzu ergänzt werden.

Text: Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB)

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