Die Anzahl der hinsichtlich nuklearer Sicherheit meldepflichtigen Vorkommnisse lag 2019 im Bereich des langjährigen Mittelwerts

ENSI: Betrieb der Schweizer AKW 2019 gewährleistet

(ENSI) Die AKW der Schweiz wurden im Jahr 2019 sicher betrieben. Auch die Anzahl der meldepflichtigen Vorkommnisse liegt im Bereich der Vorjahre. Zu diesem Schluss kommt das ENSI in einer ersten Bilanz. (Texte en français >>)


Das ENSI war auch im Jahr 2019 mit angemeldeten und unangemeldeten Inspektionen sowie Aufsichtsgesprächen regelmässig in den Schweizer AKW präsent. Es hat sich somit vergewissert, dass sämtliche Anlagen die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Die Betreiber der AKW müssen dem ENSI Vorkommnisse melden, die die Kriterien gemäss der Kernenergieverordnung und dem Regelwerk des ENSI erfüllen.

Die Anzahl der hinsichtlich nuklearer Sicherheit meldepflichtigen Vorkommnisse lag 2019 im Bereich des langjährigen Mittelwerts:

  • 3 Vorkommnisse betrafen das AKW Beznau 1.
  • 5 Vorkommnisse betrafen das AKW Beznau 2.
  • 1 Vorkommnis betraf beide Blöcke des AKB.
  • 8 Vorkommnisse betrafen das AKW Gösgen.
  • 11 Vorkommnisse betrafen das AKW Leibstadt.
  • 2 Vorkommnisse betrafen das AKW Mühleberg.
  • 3 Vorkommnisse betrafen die Kernanlagen des PSI.
  • 2 Vorkommnisse betrafen den Forschungsreaktor der EPFL in Lausanne.
  • 1 Vorkommnis betraf das zentrale Zwischenlager ZZL.
  • Am Forschungsreaktor an der Universität Basel ereignete sich kein meldepflichtiges Vorkommnis.

INES-1-Bewertung im AKW Gösgen
Das AKW Gösgen stellte im Frühling fest, dass in seinem Ringraum insgesamt 101 Druckmessumformer im Einsatz waren, die nicht auf ihre Eignung für Störfallbedingungen geprüft waren. Da sowohl die auf ihre Eignung bei Störfallbedingungen geprüften als auch die nicht geprüften Umformer die gleiche Typenbezeichnung des Herstellers tragen und sie sich optisch nicht nennenswert unterscheiden, wurde der Fehler erst aufgrund einer Meldung aus ausländischen Kernkraftwerken erkannt. Dieses Vorkommnis führte zu einer INES-1-Bewertung auf der internationalen Skala. Das Vorkommnis wurde vom AKW Gösgen am 13. Mai 2019 bemerkt.

Derzeit ist die Beurteilung eines Teils der Vorkommnisse noch im Gang. Deshalb kann die abschliessende Beurteilung Änderungen erfahren. Das ENSI wird die definitiven Resultate in seinem Aufsichtsbericht im Laufe des Jahres veröffentlichen.

Erstes kommerzielles AKW abgestellt
Am 20. Dezember 2019 ging das AKW Mühleberg endgültig vom Netz. Durch umfassende Nachrüstungen im Verlauf der Betriebsjahre war das AKW Mühleberg auch zum Zeitpunkt seiner Abschaltung auf einem sehr guten Sicherheitsstand. Es erfüllt seit seiner Inbetriebnahme bis heute die gesetzlichen Anforderungen und verfügt darüber hinaus über eine Sicherheitsmarge. «Das AKW Mühleberg ging aus wirtschaftlichen Überlegungen vom Netz. Die Sicherheit im Werk war bis zum letzten Betriebstag auf einem hohen Niveau», erklärt Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereiches Kernkraftwerke beim ENSI.

Text: ENSI

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