Der Bioethanolanteil am Benzinmarkt des vergangenen Jahres erreichte 6.3 Volumen-Prozent und lag somit 0.3 Prozentpunkte höher als 2017. Grafik: BDBe

Verringerung von umwelt- und gesundheitsschädlicher Emissionen durch Super E10 im Vergleich zu Super (E5). Bild: BDBe

Der Verbrauch von Bioethanol in Benzin reduziert die CO2-Emissionen Deutschlands im Verkehrssektor um 3.1 Millionen Tonnen. Bild: BDBe

Während zur ETBE-Erzeugung knapp 110‘000 Tonnen Bioethanol und damit rund 1.4 Prozent weniger als im Vorjahr eingesetzt wurden, stieg der Beimischungsanteil deutlich an. Bild: BDBe

Deutschland: Tiefere Produktion von Bioethanol bei gestiegenem Absatz trotz geringerem Benzinverbrauch

(BDBe) Gemäss dem Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) sank für die Kraftstoffanwendung genormte deutsche Bioethanolproduktion auf 613‘000 Tonnen, ein Rückgang von 8.9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch ist in einem schrumpfenden Benzinmarkt der Absatz von Bioethanol 2018 in Deutschland um fast 3.0 Prozent gestiegen.


In einem 2018 insgesamt rückläufigen Kraftstoffmarkt, in dem mit 17.8 Millionen Tonnen Benzin rund 2.5 Prozent weniger Ottokraftstoffe abgesetzt wurden als im Vorjahr (2017: 18.3 Millionen Tonnen), erhöhte sich der Verbrauch von Bioethanol, das den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischt bzw. zur Herstellung von ETBE (Ethyl-tertiär-butylether) verwendet wird, auf knapp 1.2 Millionen Tonnen. Während zur ETBE-Erzeugung knapp 110‘000 Tonnen Bioethanol und damit rund 1.4  Prozent weniger als im Vorjahr eingesetzt wurden, stieg der Beimischungsanteil deutlich an. Die Folge sind erstmals seit mehreren Jahren wieder steigende Anteile von Bioethanol in den Benzinsorten Super (E5), Super E10 und Super Plus.

Biokraftstoffe wieder stärker im öffentlichen Bewusstsein
Die Diskussionen über das Erreichen der Klimaschutzziele, über die dafür notwendigen Massnahmen wie höhere Preise für fossile Kraftstoffe, die Förderung der Elektromobilität und den Einsatz alternativer Kraftstoffe, rücken nach Ansicht des BDBe auch das CO2-Minderungspotenzial zertifiziert nachhaltiger Biokraftstoffe wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein.

Stefan Walter, Geschäftsführer des BDBe: „Der Verbrauch von Bioethanol in Benzin reduziert schon jetzt die CO2-Emissionen im Verkehrssektor um 3.1 Millionen Tonnen. Dies entspricht rechnerisch rund 1.0 Million Personenkraftwagen ohne CO2-Ausstoss." Zur Bedeutung sofort wirkender Massnahmen zugunsten der Klimaschutzziele im Verkehr und für saubere Luft in den Städten erklärt Stefan Walter: „Vom BDBe veranlasste Vergleichstest nach dem neuen WLTP-Messverfahren haben gezeigt, dass durch den Einsatz von Super E10 nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch Feinstaub und Stickoxide deutlich verringert werden.“

Ausblick 2019
Die Diskussionen über das Erreichen der Klimaschutzziele insbesondere auch im Verkehrssektor, über die dafür notwendigen Massnahmen wie höhere Preise für fossile Kraftstoffe, die Förderung der Elektromobilität und den Einsatz alternativer Kraftstoffe, rücken auch das CO2-Minderungspotenzial von Biokraftstoffen wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein. Der Verbrauch von Bioethanol in Benzin reduziert schon jetzt die CO2-Emissionen im Verkehrssektor um 3,1 Millionen Tonnen.

Ende 2019 wird Deutschland eine Klimaschutzgesetzgebung auf den Weg bringen, in der konkrete Massnahmen zur Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 beschrieben werden sollen. Zusätzlich muss Deutschland auch seinen internationalen Klimaschutzverpflichtungen nachkommen und bis Jahresende konkrete Vorstellungen zum Erreichen der Klimaschutzziele bei der Europäischen Kommission einreichen.

Vor diesem Hintergrund und wegen des bereits gesetzlich verankerten Anstiegs der Treibhausgasminderungsquote für alle Kraftstoffe von vier auf sechs Prozent ab 2020 geht der BDBe davon aus, dass es schon 2019 positive Auswirkungen auf den deutschen und europäischen Bioethanolmarkt geben wird.

Auch Stickoxid- und Feinstaubausstoss
Zudem haben vom BDBe am Jahresbeginn 2019 veranlasste Vergleichstests gezeigt, dass die Nutzung der Benzinsorte Super E10 nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch den Stickoxid- und Feinstaubausstoss von Benzinern deutlich reduziert. Dies ergaben Rollenprüfstandtests für fünf Autos aus verschiedenen Fahrzeugklassen, die abwechselnd mit Super E10 und Super (E5) erfolgten. Der bei der Einführung von Super E10 von vielen Seiten befürchtete Mehrverbrauch gegenüber Super (E5) aufgrund des geringeren Heizwertes von Bioethanol gegenüber Mineralöl wurde durch die aufwändigen Tests nach dem neuen WLTP-Messverfahren nicht bestätigt.

Marktdaten Deutschland 2018 >>

Text: Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe)

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