Seit 2012 heizen die kleinen Presslinge nun zuverlässig ca. 1500 m² des Backsteingebäudes, in dem neben einem grossen Veranstaltungssaal moderne Tonstudios, ein Kopfhörervertrieb und ein kleines Museum untergebracht sind. Bild: DPI

Per Ausschlussverfahren landeten die Bewohner dieses Hauses schnell bei einer Holzpelletheizung, die sie mit einer 30-m²-grossen Solaranlage mit Vakuumröhrenkollektoren auf dem Dach kombinierten. Bild: DPI

Ungewöhnlich ist der Standort von Pelletheizung, vier riesigen Pufferspeichern und 150-t-Lager im Mögelhaus: Sie befinden sich im erste Stock. Bild: DPI

Pelletgrossheizungen: Vom Möbelhaus über eine Musik-Brauerei bis zum Mehrfamilienhaus in Berlin

(DPI/ee-news.ch) Pelletheizungen und Grossstadt sind kein Widerspruch. Drei Beispiele aus Berlin, wo ein neu gebautes Möbelhaus an der Landsberger Allee, eine denkmalgeschützten Musikbrauerei im Prenzlauer Berg und eine Mehrfamilienhaus in Pankow auf Pellets setzten. Sie zeigen: Mit Pellets heizen kann man auch in einer Metropole, sie stechen mitunter auch Holzschnitzel aus.


Hei
sser Sound in alten Mauern
Diesen Aussagen stimmt Jens Reule Dantas, der ab 2008 die historischen Gemäuer der denkmalgeschützten Musikbrauerei in Prenzlauer Berg renovierte, zu. Für ihn kam eine Ölheizung nicht in Frage, ein Gasanschluss wäre zu teuer gewesen. „Die Idee einer Holzschnitzelheizung mitten in der Grossstadt habe ich als unpraktisch verworfen, aber Pellets als moderne klimafreundliche Lösung haben mich überzeugt“, so der Bauherr. Seit 2012 heizen die kleinen Presslinge nun zuverlässig ca. 1500 m² des Backsteingebäudes, in dem neben einem grossen Veranstaltungssaal moderne Tonstudios, ein Kopfhörervertrieb und ein kleines Museum untergebracht sind. Letzteres lässt die Geschichte der ehemaligen Schneiderbrauerei und des Vergnügungsparks „Märchengarten“ lebendig werden. Die Musikbrauerei ist ein Kleinod in Mitten von gesichtslosen Town-Houses und der vielbefahrenen Greifswalder Strasse, das sich einen morbiden Charme bewahrt hat. Wer hätte gedacht, dass im historischen Keller moderne Heiztechnik steht!

UFO Sound Studios e. K., Am Schweizer Garten 82-84, Berlin-Prenzlauer Berg / Gewerbe: Tonstudios, Eventhallen, Kopfhörervertrieb, Museum

Projektdaten

  • Baujahr: 1892, Renovation ab 2008
  • Anzahl Gewerbeeinheiten: 3
  • Beheizte Fläche: ca. 1500 m²
  • Grösse der Heizung: 100 kW
  • Baujahr Heizung: 2012
  • Grösse des Lagers: 14 t
  • Austragung: Schnecke
  • Pelletverbrauch im Jahr: 30 – 35 t
  • Pufferspeicher: 2 x 1500 l
  • Womit wurde vorher geheizt? Nachtspeicherheizungen, Holzofen, Gasheizung (Flüssiggas)
  • Wärmeverteilung: historische Gussheizkörper, Wandheizung, Deckenstrahlplatten

Pellets und Gas heizen modernes Möbelhaus
Eine Nummer grösser ist die Pelletheizung in einem 2017 neu errichteten Möbelhaus an der Landsberger Allee. Aktiven Klimaschutz verbindet man auf den ersten Blick nicht mit dem 50‘000 m² grossen Neubau. Die CO2-Einsparung ist durch die Pelletheizung enorm. Ungewöhnlich ist der Standort von Pelletheizung, vier riesigen Pufferspeichern und 150-t-Lager: der erste Stock. Die Statik ist entsprechend darauf ausgelegt und auch das Einblasen der kleinen Presslinge funktioniert reibungslos. Dank des grossen Speichervolumens von 64‘000 l läuft die Pelletheizung in Volllast sehr effizient und erwärmt Verkaufs- und Büroräume des Möbelhändlers. Der kleinere Gaskessel wird vor allem im Sommer und in der Übergangszeit eingesetzt, wenn der Wärmebedarf gering ist, aber auch für die Spitzenlast an sehr kalten Tagen.

Projektdaten

  • Möbelhaus an der Landsberger Allee 10365 Berlin-Lichtenberg
  • Baujahr: 2017
  • Beheizte Fläche: 50‘000 m²
  • Pelletheizung: 530 kW
  • Gasbrennwertkessel: 311 KW
  • Grösse des Lagers: ca. 150 t auf 90 m2
  • 3 Entnahmeschnecken
  • 4 Pufferspeicher: 64‘000l

17 Parteien heizen mit Pellets und Solaranlage
Energieeffizient und klimafreundlich sollte ihr neues Haus sein, war sich die 17 Parteien grosse Baugemeinschaft in Pankow schnell einig. Damit schieden die fossilen Energieträger Öl und Gas direkt aus. Per Ausschlussverfahren landeten die Bewohner dann schnell bei einer Holzpelletheizung, die sie mit einer 30-m²-grossen Solaranlage mit Vakuumröhrenkollektoren auf dem Dach kombinierten. Günter Rose, Architekt und Miteigentümer, ist von der Anlage überzeugt: „Wirtschaftlich war die Entscheidung für Pellets vor fünf Jahren auf jeden Fall. Die Pellets haben uns unter dem Strich rund 10‘000 € eingespart. Zudem können wir den Bewohnern Heizung und Warmwasser für nur 6.70 €/m²/a anbieten.“ Auch Miteigentümer Heinz Lepold, der die Pelletheizung technisch betreut, ist von der modernen Technik begeistert: „Die Anlieferung der Pellets klappt auch mitten in der Stadt wunderbar, die Verbrennung ist sauber und es fällt nur wenig Asche an.

Projektdaten

Mehrfamilienhaus, Brehmestrasse 22, Berlin-Pankow

  • Baujahr: 2013 (KfW-55)
  • Wohneinheiten: 17
  • Beheizte Fläche: 1838 m²
  • Pelletheizung: 80 kW
  • Grösse des Lagers: 15 t (Austragung mit Rührwerk)
  • Heizungsunterstützende Solaranlage: 44 m² Vakuumröhrenkollektoren
  • Pufferspeicher: 2 x 1.500 l
  • Kosten für Heizung und Warmwasser: rd. 6.70 €/m²/a

Text: ee-news.ch / Deutsches Pelletinstitut

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