ETW Energietechnik hat die Smartcycle-Technologie für den französischen Markt in ein kompaktes, flexibles und energieeffizientes Containerkonzept integriert. ©Bild: ETW Energietechnik

ETW Energietechnik: Nimmt speziell für Frankreich entwickelte Biomethananlage in Betrieb

(PM) Der Energieanlagenbauer ETW Energietechnik aus Moers, Deutschland, hat im April seine erste Biogasaufbereitungs-Anlage im elsässischen Scherwiller, Frankreich, auf einer Rytec Anlage installiert. Seit Mitte April befindet sich die Anlage bereits im Dauerbetrieb. Dabei handelt es sich um ein Kompaktmodell des von ETW entwickelten Biogasaufbereitungs-Systems ETW Smartcycle PSA.


Mit einer zugeschnittenen Aufbereitungskapazität von stündlich 230 bis 385 Normkubikmeter Biogas ist dieses Anlagenmodell speziell für den französischen Markt entwickelt worden. Die gesamte Projektentwicklung sowie die installierte Gärstrecke verantwortet der Anlagenbauer Rytec aus Baden-Baden.

Biomethan auf dem Vormarsch
„Frankreich ist in Europa aktuell einer der wichtigsten Märkte für Biomethananlagen“, erläutert Marco Weiss, Geschäftsführer der ETW Energietechnik GmbH. Biomethan ist derzeit im Nachbarland auf dem Vormarsch. Energieexperten gehen davon aus, dass Frankreich bis zum Jahr 2030 in der Lage sein wird, ein Drittel seines Gasbebedarfs mit Biomethan abdecken zu können. Eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung besteht allerdings in der Anwendung effizienter und praxisbewährter Aufbereitungs-Technologien.

“Wir hatten in der jüngeren Vergangenheit eine starke Nachfrage für kompakte Anlagen in der Leistungsklasse bis etwa 500 Normkubikmeter Biogas pro Stunde. Daher haben wir gemeinsam mit unserem französischen Partner Gaseo entschieden, unsere bereits auf grösseren Anlagen bewährte ETW Smartcycle-Technologie in ein kompaktes, flexibles und energieeffizientes Containerkonzept zu integrieren“, führt Marco Weiss aus. „Zudem können wir uns mit dieser Technologie auf vielen anderen Märkten etablieren, die ein ähnliches Entwicklungspotenzial aufweisen.“ Durch die kompakte Bauweise reduzieren sich der Flächenbedarf und die Montagezeiten auf der Baustelle.

Flexible Fahrweise, selbstregenerierendes Verfahren
Überdies erlaubt die flexible Fahrweise der Anlage dem Betreiber eine direkte Anpassung an seine Biogasproduktion, ohne Verluste in der Biomethanqualität hinnehmen zu müssen. Selbst auf grosse Volumenstromschwankungen und wechselnde Rohgasqualitäten reagiert die smarte Prozesssteuerung vollautomatisch. Daher ergeben sich weder Ertrags- noch Qualitätseinbussen des erzeugten Biomethans.

Das selbstregenerierende, trockene Gasaufbereitungsverfahren hat sich seit den 80er Jahren im Industriegas-Sektor kontinuierlich durch seine hohe Verfügbarkeit etabliert. Mit dieser Eigenschaft ist das Verfahren geradezu prädestiniert für den Einsatz in Frankreich. „Denn gerade hier ist die Biogasqualität weniger gut prognostizierbar, weil grosse Anteile an Reststoffen und Abfällen in die Biogasanlagen gelangen“, erklärt Oliver Jende, Vertriebsmanager für Biomethananlagen bei ETW. „Während in anderen Systemen mit grossen Effizienzverlusten und Anlagenstillständen durch Störkomponenten im Biogas gerechnet werden muss, können wir uns diesen Bedingungen auf der Basis unserer ETW Smarcycle PSA Technologie anpassen“, ergänzt Jende.

Geringe Life Cycle Kosten
Ein qualitativ hochwertiger Industriestandard gepaart mit den besonderen Prozessvorteilen des ETW Smartcycle PSA Verfahrens wie zum Beispiel der niedrigste Energieverbrauch aller Aufbereitungsverfahren, ergeben die geringsten Life Cycle Kosten aller am Markt angebotenen Biogas Aufbereitungsverfahren. „Bei mehr als 150‘000 Betriebsstunden weisen unsere PSA Aufbereitungsanlagen-Anlagen insgesamt eine Verfügbarkeit von über 99 Prozent auf“, bilanziert Jende.

Optimistisch blickt auch der Anlagenbetreiber, Bernard Winterhalter, in die Zukunft. Mit Unterstützung von Rytec hat er sich seit 2016 intensiv mit unterschiedlichen Aufbereitungsverfahren auseinandergesetzt. „Damals wurde uns schnell klar, dass wir ein trockenes Verfahren brauchten – allein wegen des reduzierten Betriebsaufwands im Vergleich zu nassen Alternativen. Daher standen uns nur noch die Membran- und PSA-Technologien als Option zur Verfügung“, erläutert Winterhalter. Dem Betreiber war es allerdings ebenso wichtig, durch eventuelle Störstoffe verursachte Risiken so zu minimieren, sodass er letztlich seine Substrate frei auswählen kann. „Daher überzeugte uns das PSA Verfahren nicht nur, weil es sich systematisch regeneriert, sondern auch, weil das Molekularsieb, bedingt durch seine sehr hohe Masse, deutlich weniger anfällig gegenüber Störstoffen ist.“

Zweite Anlage im Bau
Derzeit errichtet ETW Energietechnik gemeinsam mit Gaseo bereits die zweite Anlage für den französischen Markt, am Standort Arcis-sur-Aube im nordostfranzösischen Département Aube. Dort wird die Aufbereitungskapazität stündlich 870 Normkubikmeter Biogas aus einer Abfallfermentierung betragen. Die Biomethananlage wird noch dieses Jahr installiert.

Text: ETW Energietechnik

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