Im Frühling 2018 soll die Anlage die ersten Abnehmer mit Wärme beliefern, etwa die Gilamont-Türme, die Konzerthalle Rocking Chair und das Museum Chaplin’s World in Corsier-sur-Vevey. Die Jahresproduktion beträgt insgesamt rund 15 Mio. kWh, was dem Verbrauch von ca. 1500 Haushalten entspricht.
Brennstoff aus der Region
Die Heizzentrale wird mit Schnitzeln aus den umliegenden Wäldern beschickt, die von der Forstbetriebsgemeinschaft der Veveyse geliefert werden. Eine im 2016 errichtete Lagerhalle mit 4000 m 3 Inhalt dient als Pufferspeicher, um die zeitgerechte Versorgung mit ca. 20’000 Schnitzeln jähr- lich sicherzustellen. Die Heizzentrale besteht aus zwei Heizkesseln mit jeweils 900 und 2000 kW Leistung sowie zwei 25‘000 Liter fassenden Warmwasserspeichern.
In einem zweiten Schritt wird letztlich ein dritter 2000-kW-Heizkessel installiert. Das in drei Bauetappen bis 2018 errichtete Fernwärmenetz soll bei Fertigstellung auf einer Länge von 3.5 km bis ins Stadtzentrum führen. Die als Ersatz für alte Ölheizungen erbaute Anlage ermöglicht Einsparungen von 3000 Tonnen CO 2 pro Jahr. Durch Begleitmassnahmen für den Umweltschutz gewinnt das Projekt noch mehr an Nachhaltigkeit: Periodisch vorhandene stehende Gewässer begünstigen am Standort die Biodiversität, etwa für Amphibien.
Vevey erhält Goldmedaille
Seit einigen Jahren strebt die Gemeinde Vevey einen höheren Anteil der erneuerbaren Energien in ihrer Energiebilanz und einen reduzierten CO2-Ausstoss an. So sind mehrere Gemeindebauten ans Fernwärmenetz angeschlossen. Die Verpflichtung der Gemeinde Vevey zum Bau dieser Anlage trug entscheidend dazu bei, dass ihr der «European Energy Award GOLD» – der höchste Preis für Energiestädte – verliehen wurde. Auch Groupe E Celsius setzt in seinen Projekten auf den Brennstoff Holz. Von 42 Heizanlagen nutzen 29 diese erneuerbare, lokal verfügbare Energiequelle.
Text: Holzenergie Schweiz, Quelle: Bulletin 65
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