Innovation beim Projekt ThermoDrill: Kombination eines konventionellen Bohrmeissels (links) mit einer (Mitte) bzw. zwei Hochdruckdüsen (rechts). Bild: Geothermie Schweiz

Geothermie: Innovatives Tiefbohrverfahren entwickelt – Zwischenergebnisse vielversprechend

(Geothermie Schweiz) Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes ThermoDrill hat ein internationales Expertenteam eine neuartige und kosteneffiziente Tiefbohrtechnologie für harte Gesteinsformationen entwickelt. Die Zwischenergebnisse aus dem Labor sind äusserst vielversprechend. Die neue Technologie dürfte Dauer und Kosten von Bohrungen massiv senken. Prototypen des innovativen Bohrmeissels werden gegenwärtig hergestellt und sollen jetzt erstmals in einer Bohrung eingesetzt werden. Zum Projektteam gehören auch Experten der Schweizer Geo-Energie Suisse AG.


Die Geothermie kann in der Energieversorgung eine zentrale Rolle einnehmen. Hierfür müssen jedoch die Kosten für die Bohrungen, welche einen wesentlichen Teil der Gesamtkosten darstellen, massiv gesenkt werden. Nur kosteneffiziente Bohrverfahren erlauben eine attraktive Gesamtwirtschaftlichkeit von tiefengeothermischen Projekten.

Doppelt so schnell, ein Drittel weniger teuer
Das Projekt «ThermoDrill– Fast track innovative drilling system for deep geothermal challenges in Europe» zielt daher darauf ab, eine revolutionäre Tiefbohrtechnologie für harte Gesteinsformationen zu entwickeln, welche die Vorteile zweier existierender und etablierter Tiefbohrtechnologien verbindet: Hochdruckwasserstrahl-Bohren und konventionelles Drehbohren. Durch einen schnelleren Bohrfortschritt von bis zu 100 Prozent sollen Bohrkostensenkungen von mehr als 30 Prozent erreicht werden.

Prototyp wird hergestellt
Die Testergebnisse aus den Versuchseinrichtungen sind vielversprechend. Der Bohrfortschritt konnte bis max. 75 Prozent erhöht werden. Der Projektpartner Smith Bits, ein Unternehmen der Firma Schlumberger, stellt daher aktuell Prototypen des innovativen neuen Bohrmeissels her, um diese erstmals im Feld zu testen. Das unter dem europäischen Forschungsprogramm Horizon 2020 im September 2015 gestartete Projekt ThermoDrill endet im August 2019. Nebst Geo-Energie Suisse gehören weitere acht Projektpartner aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Spanien dazu.

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Text: Geothermie Schweiz

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