Für das Industriestrom-Projekt mit Benteler wurde eigens ein über 10 Kilometer langes Kabelnetz vom Windpark bis nach Kleinenberg gebaut. Diese 30-Kilovolt-Kabeltrasse wurde in 4 Monaten realisiert. ©Bild: Westfalen Wind

Industriestrom aus Windenergie: Asselner Windkraft schliesst Werk des Automobilzulieferers Benteler in Kleinenberg an Windpark an

(ee-news.ch) Seit Anfang 2019 ist der Standort Kleinenberg des Automobilzulieferers Benteler an den lokalen Asselner Windpark in Lichtenau (Nähe Paderborn) angeschlossen. Damit deckt das Werk nun einen Teil seines Strombedarfs aus Windkraft und verbessert so seine CO2-Bilanz. Für die neue Stromversorgung waren umfangreiche Bauarbeiten nötig. Für das Projekt wurde eigens ein über 10 Kilometer langes Kabelnetz vom Windpark bis nach Kleinenberg gebaut.


Diese 30-Kilovolt-Kabeltrasse wurde in 4 Monaten realisiert. Unter anderem waren dafür auch Verhandlungen mit etwa 100 Grundstückseigentümern entlang der Trasse geführt worden. Auch im Benteler-Werk selbst waren umfangreiche Bauarbeiten notwendig, um den Windstrom ins Werksnetz einzuspeisen.

Industriestrom-Projekt durch Steuererhöhung in Gefahr
Durch das Projekt bekommen einige Altanlagen im Asselner Windpark neues Leben eingehaucht. Statt die Maschinen, die technisch noch einwandfrei sind, aus wirtschaftlichen Gründen abbauen zu müssen, können sie so noch einige Jahre länger drehen und Ökostrom ins Kleinenberger Werk liefern. „Leider will die Koalition in Berlin solchen Lösungen jetzt durch eine neue Steuererhöhung die Grundlage entziehen“, erläutert Johannes Lackmann, Geschäftsführer der Asselner Windkraft. Er ist damit nicht einverstanden. Die Politik stelle durch die Einführung einer Stromsteuer auf solche Grünstrom-Netze wie es das Kabelsystem zu Benteler sei, die Wirtschaftlichkeit infrage. Während der Bau der Trasse schon lief, habe es aus Berlin den Vorstoss gegeben, künftig eine Steuer von 2ct je Kilowattstunde zu erheben, die durch solche Leitungen fliesse. Für das Asselner Projekt, das im Übrigen ohne öffentliche Fördergelder oder Zuschüsse realisiert wurde, bedeute das jährliche Mehrkosten von bis zu 160‘000 €.

Man werde sich das aber nicht gefallen lassen und weiter auf politischer Ebene gegen diese Steuererhöhung vorgehen, fährt Lackmann fort. Dabei setze man auch auf die lokale Politik, die sich für den Ausbau solcher Grünstromnetze zugunsten der heimischen Wirtschaft stark machen müsse. Schliesslich versorge sich der Kreis Paderborn bilanziell schon jetzt zu über 112 Prozent selbst mit Ökostrom (siehe ee-news.ch vom 14.8.2019 >>).

Text: ee-news.ch, Quelle: Westfalen Wind

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