Mitmachen ist das Motto der Rehfelde-Eigenenergie Genossenschaft, die sich 2011 gegründet hat. Mit Hilfe von damals 120 Mitgliedern werden vor Ort neue Projekte angedacht, diskutiert und umgesetzt. ©Bild: Rehfelde-Eigenenergie eG

AEE: Zeichnet die Gemeinde Rehfelde vor den Toren Berlins als Energie-Kommune des Monats aus

(AEE) Auch im neuen Jahr haben sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Rehfelde in Brandenburg sowie die Kommune für die lokale Energiewende viel vorgenommen. Die 5000 Einwohner zählende Gemeinde, die am Rande der Märkischen Schweiz liegt, plant eine Ladeinfrastruktur für Elektroautos und ein Nahwärmenetz mit Holzhackschnitzelanlage.


Darüber hinaus verhandelt die Gemeinde über eine Erweiterung des Windparks. Die örtliche Genossenschaft Rehfelde-Eigenenergie beabsichtigt neue Solarstromanlagen zu installieren. „In Rehfelde arbeitet die Kommune mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger für eine lokale, bezahlbare und klimafreundliche Energiewende Hand in Hand“, so Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der deutschen Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), anlässlich der Bekanntgabe der Energie-Kommune des Monats.

Enge Zusammenarbeit ist ein Gewinn
Mitmachen ist das Motto der Rehfelde-Eigenenergie Genossenschaft, die sich aus einem Arbeitskreis heraus im Jahr 2011 gegründet hat. Mit Hilfe von damals 120 Mitgliedern werden vor Ort neue Projekte angedacht, diskutiert und umgesetzt: Bereits 2013 ist die erste Solarstromanlage für die Turnhalle installiert und 2017 eine weitere auf den Dächern des Kindergartens. Bei Inbetriebnahme der Anlage wurde Kindern, Eltern und Erziehenden erklärt, dass der erzeugte Strom direkt vor Ort verbraucht und überschüssiger Strom in das Netz eingespeist wird. In diesem Jahr möchte sich die Genossenschaft für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage auf der ehemaligen Deponie der Gemeinde bewerben. „Die enge Zusammenarbeit mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern ist für die Rehfelder Energiewende ein echter Gewinn und fördert den Austausch von Politik und Gesellschaft“, sagt der ehrenamtliche Bürgermeister Reiner Donath.

Mitmachen zahlt sich aus
Gemeinsam mit der Gemeinde engagiert sich die Genossenschaft auch beim Thema Windenergie. Trotz einiger Stimmen gegen den Bau werden 2017 zwei Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Die Finanzierung der Windenergieanlagen wurde mit Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt, die sich auch in der Genossenschaft Rehfelde-Eigenenergie organisieren. „Mitmachen in der Genossenschaft ist ganz leicht und zahlt sich für alle aus – besonders für die nachfolgenden Generationen“, so Helmut Grützbach, einer der Vorstandsmitglieder der Rehfelde-EigenEnergie Genossenschaft. Auch die Gemeinde ist Mitglied der Genossenschaft.

Nahwärmenetz mit Holzhackschnitzelheizung geplant
Neben den Wind- und Solarprojekten ist außerdem die Wärmeversorgung ganz oben auf der Agenda in Rehfelde. Im Bahnhofsgebäude sorgt bereits eine Holzpellet-Anlage für erneuerbare Wärme. Die Gemeinde plant außerdem ein Nahwärmenetz mit einer Holzhackschnitzelheizung. Dadurch sollen 48 Wohneinheiten sowie drei Schulgebäude und eine Turnhalle beheizt werden. Holzhackschnitzel bieten dem Klimaschutzmanager René Tettenborn zufolge besonders für Nahwärmenetze eine hervorragende Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdgas. Das Holz könne regional gewonnen werden aus Forstpflege der umliegenden Wälder oder kleinen Kurzumtriebsplantagen.

Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)

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