Die ökologische Backsteinfassade Kismur verbindet Dämm- und Tragfunktion aus natürlichem Material. ©Bild: Keller AG Ziegeleien

Keller Ziegeleien: Lancieren ökologische und wärmedämmende Backsteinfassade

(PM) 2019 lanciert Keller AG Ziegeleien ein Fassadensystem, das durch eine tiefe Energiebilanz und hohe Lebensdauer auffällt. Zudem sorgt es für das Wohlbefinden von Mensch und Umwelt. Es handelt sich um ein Zweischichtenmauerwerk, das eine tragende Backsteinwand mit einer dämmenden Schale aus Leichtbackstein kombiniert. Die einzelnen Komponenten sind seit Jahrzehnten bekannt, nur die Kombination ist neu.


Seit dem Brand des Grenfell Towers in London im letzten Jahr wird die Problematik von Kunststoffisolation von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen. Vorbehalte gegenüber der Wärmedämmung mit Kunststoff (EPS) sind aber schon seit längerem vorhanden. Menschen klagen über Unwohlsein in hermetisch isolierten Räumen und über gesundheitliche Probleme hervorgerufen durch Lüftungsanlagen. Immer mehr Architekten, Bauherren und Generalunternehmer sehen sich deshalb nach Alternativen im Bereich Backsteinfassaden um. «Der Markt verlangt offensichtlich nach Lösungen», sagt Max Wassmer, Innovationsverantwortlicher der Keller AG Ziegeleien. Das war der Anlass für die Firma aus Pfungen, sich mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzutun, um neue Wege zu gehen.

Forschung in Theorie und Praxis
Vor über zwei Jahren begann eine intensive Zusammenarbeit mit dem Institut für Architektur der Hochschule Luzern unter der Projektleitung von Uli Herres. Die Ambition der Forschenden war es, eine wärmedämmende Backsteinfassade entwickeln, die ganz ohne Kunststoff auskommt. Sie öffneten in ihrer Arbeit den Blickwinkel bewusst weit. Einzige Vorgabe: Die Schweizer Vorschriften betreffend Wärmedämmung mussten eingehalten werden. Minergiestandard war kein Ziel, Nachhaltigkeit dagegen schon.

Nach der Evaluation von 20 Varianten, kristallisierte sich ein bestechend einfaches Resultat heraus. Es kann unter dem Stichwort «Zurück zu den Wurzeln» zusammengefasst werden. Ein Mauerwerk nur aus Backstein. Ein Zweischichtenmauerwerk, wie Max Wassmer es nennt, das eine tragende Backsteinwand mit einer dämmenden Schale aus Leichtbackstein kombiniert. «Die einzelnen Komponenten sind seit Jahrzehnten bekannt, nur die Kombination ist neu!».

Energetische und technische Überlegenheit
Zu Beginn des Jahres 2019 kommt das Zweischichtenmauerwerk Kismur als Fassadensystem mit reiner Backsteindämmung auf den Markt. Aufwändige Testungen entfallen, da die einzelnen Komponenten geprüft sind und den SIA Normen entsprechen. Um den Ansprüchen der verarbeitenden Branche zu genügen, arbeitete man zudem bereits in der Entwicklung mit Firmen der Baubranche einen Detailkatalog aus. Insbesondere galt es, Wärmebrücken bei Fenstern und Türen auszuschliessen.

Die Vorzüge des Backsteins liegen auf der Hand: Er ist ein mineralisches Produkt, das den Temperaturausgleich gewährleistet und den Feuchtigkeitshaushalt natürlich reguliert. Energieintensive Lüftungssysteme erübrigen sich. Das sind Gründe, weshalb das Zweischichtenmauerwerk Kismur den heute üblichen Isolationsmethoden überlegen ist. Weitere liegen in der guten Bilanz betreffend Nachhaltigkeit, Lebenszykluskosten sowie der 100-prozentigen Rezyklierbarkeit.

Anpassungsfähig und flexibel
Als weitere Vorteile des Zweischichtenmauerwerks nennt Max Wassmer die hohe Anpassungsfähigkeit oder Resilienz. «Die Funktionen Tragen und Dämmen sind sauber getrennt. Das ermöglicht eine hohe Fehlertoleranz beim Bauprozess und eröffnet Spielräume bei einem allfälligen Umbau.» Da Backstein repariert werden kann, liegt die kalkulierte Lebensdauer von Kismur bei 90 Jahren und mehr. Das Zweischichtenmauerwerk stösst bereits auf grosses Interesse. Erste Projekte sind in Planung. Max Wassmer: «Technisch sind Mehrfamilienhäuser von mehr als vier Geschossen problemlos möglich. Aktuell berechnen wir auch ein Haus mit acht Stockwerken.»

Text: Keller AG Ziegeleien

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1 Kommentare

Luk

Wieso sich damit die Lüftung erübrigt, erschliesst sich einem nicht wirklich.
Die Feuchtigkeit wird reguliert, was schön und gut ist (aber vor allem in grösseren Gebäuden ein Problem ist).
Aber die Feuchtigkeit ist für die Bewohner meist nicht direkt ein Problem. Kohlendioxid und insbesondere andere organsiche Stoffe in der Luft hingegen schon. Das kann eine massive Wand nicht ausgleichen (sofern sie nicht Löchrig ist).

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