Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1995-2018 (Prognose). ©Bild: AGEB

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland, 1.-3.Quartal 2018. Geschätzte Veränderungen in Prozent. ©Bild: AGEB

Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland, 1.-3.Quartal 2018. Anteile in Prozent (Vorjahreszeitraum in Klammern). ©Bild: AGEB

Prognose: Energieverbrauch in Deutschland sinkt kräftig

(PM) Der Energieverbrauch in Deutschland wird in diesem Jahr deutlich niedriger sein als im Vorjahr. Auf Basis der jetzt vorliegenden Zahlen für den Energieverbrauch der ersten neun Monate rechnet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen für das Gesamtjahr mit einem Rückgang des Energieverbrauchs in Deutschland um knapp 5 Prozent auf rund 12‘900 Petajoule (PJ) beziehungsweise 440.3 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).


Da die Verbrauchsrückgänge bisher alle fossilen Energieträger betreffen, Zuwächse dagegen nur bei den CO2-freien Energien zu verzeichnen sind, geht die AG Energiebilanzen von einem überproportionalen Rückgang bei den CO2-Emissionen aus.

Steigende Preise und milde Witterung
Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sank der Energieverbrauch in Deutschland in den ersten neun Monaten um 5.3 Prozent auf 9423 Petajoule (PJ) beziehungsweise 321.6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Zu dieser Entwicklung trugen alle fossilen Energien bei, während es bei den Erneuerbaren und der Atomenergie zu Zuwächsen kam. Für die ersten neun Monate errechnete die AG Energiebilanzen deshalb einen Rückgang der CO2-Emissionen um rund 7 Prozent. Für den sinkenden Verbrauch verantwortlich waren vor allem die steigenden Preise, die milde Witterung sowie Verbesserungen bei der Energieeffizienz. Die verbrauchssteigernden Faktoren Konjunktur und Bevölkerungszuwachs traten dagegen zurück.

Mineralöl und Erdgas
Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres insgesamt um mehr als 7 Prozent. Verantwortlich für diese Entwicklung waren der sinkende Kraftstoffverbrauch, vor allem beim Dieselkraftstoff, sowie erhebliche Absatzrückgänge beim Heizöl.

Der Erdgasverbrauch verminderte sich in ähnlicher Größenordnung. Nachdem die kalte Witterung im 1. Quartal für einen deutlichen Verbrauchsanstieg gesorgt hatte, kam es im Jahresverlauf durch höhere Temperaturen zu Verbrauchsrückgängen. Auch in der Stromerzeugung wurde weniger Erdgas eingesetzt.

Kohle
Der Verbrauch an Steinkohle verzeichnete besonders starke Rückgänge und verminderte sich in den ersten neun Monaten insgesamt um beinahe 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere in der Strom- und Wärmeerzeugung kam es erneut zu deutlichen Rückgängen.

Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten neun Monaten ebenfalls im Minus und verringerte sich um knapp 2 Prozent, da weniger Strom aus Braunkohle erzeugt wurde.

Atomkraft
Bei der Atomkraft kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Zunahme der Stromproduktion um knapp 5 Prozent, da im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum keine Revisionen anstanden.

Erneuerbare Energien
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres um rund 3 Prozent. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 13 Prozent. Die Solarenergie verzeichnete ein Plus von 14 Prozent. Die Biomasse verharrte auf dem Vorjahresniveau und bei der Wasserkraft kam es zu einem Minus von 10 Prozent.

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Text: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. (AGEB)





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