Ostdeutschland hat bei der Photovoltaik klar die Nase vorn: Pro Einwohner ist in den fünf östlichen Flächenländern die installierte Leistung der Solarstromanlagen um das 1.8-Fache höher als in Westdeutschland. Grafik: BWS Solar

Photovoltaik: Ostdeutschland schlägt Westdeutschland - Ölpreis-Rallye belebt Solarenergie

(ee-news.ch) Pro Einwohner sind in Ostdeutschland mehr Solarstromanlagen installiert als im Westen der Republik, das zeigt die neuste Erhebung von des deutschen Bundesverbands Solarwirtschaf (BSW-Solar). Zu Beginn der Heizsaison sind die Heizölpreise in Deutschland wie auch in der Schweiz noch einmal kräftig gestiegen. Bei Haushalten und Fernwärmeanbietern steigt das Interesse an der Solarenergie.


Ostdeutschland hat bei der Photovoltaik klar die Nase vorn: Pro Einwohner ist in den fünf östlichen Flächenländern die installierte Leistung der Solarstromanlagen um das 1.8-Fache höher als in Westdeutschland. Spitzenreiter sind Brandenburg mit einer Nennleistung von 1412 Kilowatt pro 1000 Einwohner vor Mecklenburg-Vorpommern (1102 kW) und Sachsen-Anhalt (1085 kW).

„Solarstrom lässt sich überall in Deutschland inzwischen preiswert erzeugen und bringt insbesondere dem ländlichen Raum bislang wirtschaftliche Vorteile“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Erheblichen Nachholbedarf sieht die Solarbranche aber nicht nur in den Innenstädten, sondern im gesamten Bundesgebiet. Erst sieben Prozent des Stromverbrauchs werde aus Solarenergie gedeckt. Mit Erzeugungskosten von rund 5 Cent pro Kilowattstunde aus neuen großen Solarparks und rund 10 Cent je Kilowattstunde aus PV-Anlagen auf Gebäuden sei auch ein deutlich schnellerer Ausbau der Solarenergie längst kein Strompreistreiber mehr. Er stärke vielmehr strukturschwache Regionen durch Erwerbsmöglichkeiten und Gewerbesteuereinnahmen, erläutert Körnig.

Solarheizungen gefragt
Zu Beginn der Heizsaison sind die Heizölpreise in Deutschland noch einmal kräftig gestiegen. Allein in den letzten zwölf Monaten legten sie vor dem Hintergrund der angespannten Weltlage um fast ein Drittel zu. Entspannung ist derzeit nicht in Sicht. Neben der Verschärfung des Klimawandels Anlass genug für viele Eigenheimbesitzer, sich eine Solarheizung anzuschaffen oder die bestehenden Heizkessel mit Solarkollektoren nachzurüsten. Bei Haushalten und Fernwärmeanbietern verzeichnet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) derzeit ein wachsendes Interesse an der Solarenergie und stellt sich auf eine anziehende Nachfrage ein.

Über zwei Millionen Solarwärmeanlagen
"Wer sich unabhängiger von steigenden Öl- und Gaspreisen machen möchte, modernisiert sein Heizsystem mit Hilfe der Solarenergie", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. "Ein Vorteil von Solarheizungen ist, dass sie das ganze Jahr über nachgerüstet werden können und sehr flexibel mit anderen Wärmeerzeugern kombinierbar sind, egal, ob Gas, Öl, Photovoltaik, Biomasse oder Wärmepumpe. Heizkosten lassen sich so schnell reduzieren." Nach BSW-Angaben sind in Deutschland bereits über zwei Millionen Solarwärmeanlagen und über 1.6 Millionen Solarstromanlagen in Betrieb.

Der deutsche Staat unterstützt den Umstieg auf eine Solarheizung in aller Regel mit mehreren tausend Euro Zuschuss. So werden beispielsweise vom Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) für den Einsatz im Gebäudebestand solarthermische Anlagen zur Heizungsunterstützung je nach Größe mit 2000 bis 5600 Euro unterstützt. Im Neubau ist der Einbau einer Heizung mit erneuerbaren Energien bereits Pflicht.

Text: ee-news.ch, Quelle: Deutscher Bundesverbands Solarwirtschaf (BSW-Solar)

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