QFly: Qualitätsüberwachung von solarthermischen Kraftwerken aus der Luft. Rund vier Stunden benötigt die Drohne für die Erfassung des Solarfeldes eines 50-Megawatt-Kraftwerkes. Bild: DLR

QFly: Erhält Solar Paces Technology Award - Qualitätskontrolle von solarthermischen Kraftwerken aus der Luft

(ee-news.ch) QFly, ein beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickeltes System zur Qualitätskontrolle von solarthermischen Kraftwerken aus der Luft, wurde mit dem Solar Paces Technology Award 2018 ausgezeichnet. Die Solar Paces 2018 fand in Casablanca (Marokko) statt, Kooperationspartner und Gastgeber im Land war die marokkanische Energieagentur Masen.


Im Rahmen seiner Jahreskonferenz zeichnet das Solar Paces Technological Cooperation Programm jedes Jahr eine herausragende neue Technologie mit dem Solar Paces Technology Award aus. In diesem Jahr erhielt das Entwicklerteam der DLR-Innovation QFly die Auszeichnung. Das Messsystem QFly ermöglicht die Qualitätskontrolle von solarthermischen Kraftwerken mittels einer Flugdrohne. Herzstück des Systems ist die vom DLR entwickelte Analysesoftware.

Bisher fast unlösbare Herausforderung
Für den Wirkungsgrad der Umwandlung von Sonnenenergie in Wärmeenergie von solarthermischen Parabolrinnenkraftwerken ist die optische Qualität der Spiegeloberflächen entscheidend. Zu wissen, welche Spiegel hier Schwachstellen haben, ist daher für Kraftwerksbetreiber eine äusserst wertvolle Information. Bislang war es jedoch sehr zeitaufwändig, die optische Qualität der Spiegel zu vermessen. Die Überprüfung eines ganzen Kraftwerks mit bis zu mehreren 10‘000 Spiegeln stellte eine fast unlösbare Herausforderung dar.

Nie dagewesenen Genauigkeit
Mit der luftgestützten Messmethode QFly ist es den Forschern gelungen, die Qualitätsüberprüfung der Solarkollektoren erheblich zu vereinfachen. "Bislang konnte die Qualität eines Spiegelfeldes nicht vollständig erfasst werden. Kraftwerksbetreibern bietet QFly nun die Möglichkeit selber Daten zu erheben und mit einer noch nie dagewesenen Genauigkeit das Feld zu überwachen und Verbesserungspotential zu nutzen", sagte der Ingenieur.

Drohne erfasst ein Kraftwerk in vier Stunden
Die Drohne des QFly-Systems überfliegt nach einer vorgegebenen Route selbstständig das Solarfeld und erstellt Luftaufnahmen von den Kollektoren. Rund vier Stunden benötigt die Drohne für die Erfassung des Solarfeldes eines 50-Megawatt-Kraftwerkes. Die Analysesoftware berechnet aus den Bildern die Formtreue der Spiegel und ermittelt die Genauigkeit der Nachführung nach der Sonne. Die optische Leistungsfähigkeit wird in einer grafischen Darstellung durch einen Farbverlauf auf den Kollektoren visualisiert. Dieser erlaubt es dem geschulten Anwender mit nur einem Blick den Wartungsbedarf jedes Kollektors zu ermitteln und etwaige Konstruktionsfehler ausfindig zu machen.

Text: ee-news.ch, Quelle: Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

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