Es ist nämlich erlaubt reinen Atomstrom in Österreich als Ökostrom zu verkaufen. Hierfür muss man sich nur einen Herkunftsnachweis für erneuerbare Energie besorgen und kann damit Atomstrom als erneuerbaren Strom verkaufen.

Österreich: Bis zu 16% Atomstrom im Netz - Herkunftsnachweise verstecken noch immer Atomstrom in österreichischen Stromnetzen

(ee-news.ch) Der am 8.10.18 präsentierte Stromkennzeichnungsbericht zeichnet eine atomstromfreie Gegenwart in Österreich. „Die Realität sieht leider anders aus“, berichtet Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und setzt fort: „Noch immer haben wir bis zu 16% Atomstrom in den heimischen Stromnetzen.“ Der Herkunftsnachweis erlaubt es, Atomstrom grünzuwaschen.


‚Unsere Energie braucht Transparenz‘ so titelt der gestern vorgestellte Bericht über die Herkunftsnachweise des österreichischen Stroms. „Dem wäre nichts hinzuzufügen“, bemerkt Moidl und ergänzt: „Nur trifft der Titel eben nicht auf den Strom in Österreich zu, denn die Herkunftsnachweise verschleiern noch immer die Herkunft des Stroms, statt diese auszuweisen.“ Das Kennzeichnungssystem funktioniert noch immer so, dass der Strom getrennt von den Nachweisen gehandelt werden kann. So kann sogar Atomstrom unter dem Deckmantel ‚erneuerbarer Strom‘ in Österreich verkauft werden.

Ausbau Gebot der Stunde
In dem Bericht ist zu lesen, dass ‚für die Periode 2017 keine Nachweise aus Kernkraftwerken‘ eingesetzt wurden. Daraus kann aber nicht geschlossen werden, dass in Österreich kein Atomstrom in den Stromnetzen vorhanden ist. Es ist nämlich erlaubt reinen Atomstrom in Österreich als Ökostrom zu verkaufen. Hierfür muss man sich nur einen Herkunftsnachweis für erneuerbare Energie besorgen und kann damit Atomstrom als erneuerbaren Strom verkaufen. „Wie gross dieser Anteil tatsächlich ist kann man aber nur abschätzen“, erklärt Moidl und weiter: „Je nach Berechnungsmethode liegt der Atomstromanteil dann zwischen 6 und 16%. Die Unklarheiten könnten mit einem Schlag gelöst werden, wenn die Herkunftsnachweise nicht getrennt vom Strom gehandelt werden dürften.“ Das Grünwaschen von Atom- und Kohlestrom ist auch in der Schweiz problemlos möglich.

Hintergrundpapier >>

Text: ee-news.ch / IG Windkraft

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1 Kommentare

Thomas Tomassen

Die Sachlage wird hier meiner Meinung nach verfälscht dargestellt ist.

Fakt ist, dass Strom wenn mal ins Netz eingespeist nicht mehr nachverfolgt werden kann. Daher braucht es eine pragmatische Lösung, welches es immerhin erlaubt, dass Strom aus erneuerbarer Quelle nur einmal verkauft und so beworben wird. DIes wir durch den HKN sichergestellt.
Da in letzter Zeit die Nachfrage nach diesen transparenten und gut nachvollziehbaren Zertifikaten zugenommen hat, erhalten Produzenten auch effektiv Mehreinnahmen und es fördert die Produktion der erneuerbaren Energien.
Die Koppelung von Strom und HKN würde nicht nur erhebliche administrative Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch die Produktion erneuerbarer Energien langfristig verlangsamen.

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