JSB mit Hauptsitz in Dänemark verfügt über sieben Produktionsstätten für Windturbinen-Bausätze in Dänemark, Spanien, Türkei, USA und China sowie über eine in der Planungsphase in Mexiko.

Gurit: Schweizer Chemieunternehmen setzt auf Windenergie und kauft dänischen Hersteller von Bausätzen für Windturbinen

(SDA) Der Schweizer Spezialkunststoffhersteller Gurit expandiert in Skandinavien und übernimmt die dänische JSB Group, einen Hersteller von Kernmaterial-Bausätzen für Windturbinen. Mit dieser Akquisition für knapp 80 Millionen Franken stärkt Gurit die Position im Markt für Kernmaterialien und baut den Umsatz um rund einen Drittel aus.


Die Übernahme sämtlicher JSB-Aktien kostet 520 Millionen dänische Kronen (78 Mio Fr.), wie Gurit am Montag mitteilte. Die Transaktion unterliegt noch verschiedenen Bedingungen, soll aber bereits Mitte Oktober 2018 abgeschlossen werden. Finanziert werden soll die Transaktion über eine neu eingerichtete Kreditfazilität.

Markanter Wachstumsschritt für Gurit
Für Gurit ist die Neuerwerbung ein bedeutender Schritt, denn JSB peilt im laufenden Jahr mit 560 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 120 Millionen Franken an. Gurit hatte 2017 einen Umsatz von etwa 360 Millionen Franken erzielt und legt damit nun auf einen Schlag um ein Drittel zu.

JSB mit Hauptsitz in Dänemark verfügt über sieben Produktionsstätten für Windturbinen-Bausätze in Dänemark, Spanien, Türkei, USA und China sowie über eine in der Planungsphase in Mexiko. CEO von JSB ist Frank Virenfeldt Nielsen.

Verkäufer von JSB sind der Private Equity Fund "VC VIII JSB Holding ApS", welcher mehrheitlich von Verdane Capital VIII gehalten wird, sowie einzelne Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung. Die Marke JSB soll für die Produkte beibehalten werden. Gurit wird aus JSB allerdings eine neue Geschäftseinheit für Bausatz-Lösungen (kitting solutions) bilden.

Synergien ab 2019
Gurit verspricht sich von der Übernahme einen Ausbau der Position als Marktführer im Bereich Kernmaterialien für Windkraftanlagen, eine erhöhte Effizienz und geringere Kosten. Das Ziel sei eine Zusammenlegung der Wertschöpfungsketten im weltweiten Geschäft mit Windkraftwerken, was die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden auf der Preisebene weiter verbessern soll. Gurit erwartet für sich selber operative Synergien aus der Transaktion ab dem Geschäftsjahr 2019.

An der Börse verzeichnet die Gurit-Aktien nach einem verhaltenen Start mittlerweile ein Plus. Die Akquisition wird grundsätzlich begrüsst. Da bereits im kommenden Jahr Synergien erwartet würden, scheine auch der Kaufpreis vernünftig, heisst es beispielsweise in einem Kommentar von Baader Helvea. Die Abhängigkeit vom noch immer subventionierten Windmarkt werde aber noch stärker.

©Text: Kystone-SDA

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