Absolute Werte monatliche Niederschlagssumme in mm links, monatliche Niederschlagssumme in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Absolute Werte in % der maximal möglichen monatlichen Sonnenscheindauer links, monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Gemittelte Augusttemperatur seit Messbeginn 1864. Der August 2018 erreichte 15.9 Grad. Rote Linie: 30-jährige gleitende Mittel, grüne Linie: Augustnorm 1981‒2010 von 13.8 Grad. Der August 2018 lag 2.1 Grad über der Norm 1981‒2010. ©Grafik: MeteoSchweiz

Absolute Werte Monatsmitteltemperaturen °C links, Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm rechts. ©Grafik: MeteoSchweiz

August: Fünfter sehr warmer Monat in Folge

(MeteoSchweiz) Der drittwärmste August seit Messbeginn brachte zum Monatsbeginn eine der intensivsten zehntägigen Hitzewellen. Auf der Alpensüdseite erstreckte sich die Hitzeperiode sogar über 18 Tage. In der West- und Nordwestschweiz sowie im Wallis blieb der August lokal extrem regenarm.


Die Schweiz reitet auf einer Wärmewelle. Seit April erreichten alle Monate Temperatur-Spitzenplätze zwischen dem zweiten und fünften Rang. Der August belegt mit einem landesweiten Mittel von 15.9 Grad den dritten Rang seit Messbeginn 1864. Vergleichbar warm waren die Augustmonate 1992 mit 16.2 Grad, 1944 mit 15.8 Grad und 2009 mit 15.7 Grad. Weit über diesen Werten lag der legendäre Rekord-August 2003 mit seinen knapp 18 Grad im landesweiten Mittel.

Die Augusttemperatur bewegte sich in der Westschweiz 2.0 bis 2.4 Grad, im Mittelland 2.5 bis 3.0 Grad über der Norm 1981.2010. In den Alpen lagen die Werte 1.7 bis 2.3 Grad über der Norm. Im Wallis, auf der Alpensudseite und im Engadin stieg die Augusttemperatur meist 1.5 bis 2.1 Grad über die Norm. Im landesweiten Mittel lag der August 2.1 Grad über der Norm 1981.2010. Es war schweizweit gemittelt der drittwärmste August seit Messbeginn 1864.

Die Niederschlagssummen erreichten im August in der West- und Nordwestschweiz sowie im Wallis meist 30 bis 80 Prozent, lokal auch 90 bis 100 Prozent der Norm 1981-2010. In den übrigen Gebieten der Schweiz fielen verbreitet 70 bis 100 Prozent der Norm. Vereinzelt gab es in der Schweiz auch 120 bis 140 Prozent oder nur um 50 Prozent der Norm 1981-2010.

Die Sonnenscheindauer bewegte sich im August im Wallis, auf der Alpensudseite und in Graubunden meist zwischen 95 und 115 Prozent der Norm 1981-2010. Im Sudtessin gab es 120 bis 125 Prozent. Die ubrige Schweiz erhielt verbreitet 110 bis 125 Prozent, lokal auch um 130 Prozent der Norm.

Detaillierter Bericht

Zehn Tage Hitze im Norden
Nördlich der Alpen setzte ab dem 30. Juli anhaltende Sommerhitze mit täglichen Höchstwerten von verbreitet über 30 Grad ein. Bis zum 6. August war die Schweiz fest im Griff eines Hochdruckgebiets über Europa. Zum Abschluss der Hitzepriode floss am 7. und 8. August aus Südwesten schwülheisse Luft zur Schweiz.

Die zehntägige Hitzewelle brachte in den tiefen Lagen der Alpennordseite eine mittlere Maximumtemperatur von 32 bis 34 Grad. Regional war es die dritt oder viert intensivste Zehntages-Hitzewelle seit Messbeginn, so in Basel, in Zürich und in Luzern. Letztmals heisser während zehn Tagen war es an diesen Messstandorten im Hitzesommer 2003 mit den Rekordwerten von 34 bis 37 Grad.

In Genf erreichte die intensivste Zehntageshitze 33.1 Grad. Das ist Rang sechs seit Messbeginn 1864. Der Hitzesommer 2015 brachte eine maximale Zehntageshitze von 34.5 Grad, Rang zwei in der Messreihe. Die Zehntages-Rekordhitze vom Sommer 2003 lag in Genf bei 36.5 Grad.

Alpensüdseite mit längerem Hitzestress
Auf der Alpensüdseite stieg die Tagesmaximumtemperatur lokal bereits ab dem 22. Juli regelmässig über 30 Grad. Die Hitzeperiode erstreckte sich über 18 Tage. Locarno-Monti zeichnete die dritt intensivste 18-tägige Hitzeperiode seit Messbeginn 1935 auf. Die mittlere Maximumtemperatur lag bei 32.6 Grad. Vergleichbar war die intensivste 18-tägige Hitzeperiode vom Sommer 2003 mit 32.8 Grad. Geringfügig heisser zeigte sich in Locarno-Monti die intensivste 18-tägige Hitzeperiode vom Sommer 2015 mit 33.1 Grad.

In Lugano erreichte die intensivste 18-tägige Hitzeperiode 30.7 Grad. Das ist Rang sechs seit Messbeginn 1864. Der Hitzesommer 2015 brachte eine maximale 18-Tages-Hitze von 31.7 Grad, Rang drei in der Messreihe. Die 18-Tage-Rekordhitze vom Sommer 2003 lag über 32 Grad.

Lokal extreme Regenarmut
In der West- und Nordwestschweiz sowie im Wallis fiel gebietsweise extrem wenig Regen. Lokal war es der zweit niederschlagsärmste August in den über 100-jährigen Messreihen, so in Lausanne mit nur 20.4 mm und in Romont mit nur 30.9 mm. An beiden Messstandorten lieferte nur der August 1991 weniger Regen. In Lausanne waren es damals 14.5 mm, in Romont 17.9 mm. Rang 2 nach dem August 1991 war es ebenfalls in Payerne mit 31.3 mm. Hier reicht die Messreihe bis 1964 zurück.

Auf dem Rang 3 liegt die August-Regenarmut in Fahy mit 31.2 mm, in Avenches mit 27.5 mm und in Chavornay mit nur 16.9 mm. Diese Messreihen setzten 1959 ein. Rang 5 war es in Visp mit nur 16.1 mm (Messbeginn 1959) und in Brig mit nur 17 mm (Messbegin 1900).

Ausführliches Klimabulletin August 2018 >>

Text: MeteoSchweiz

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