Die Gewinner einer "Médaille d'eau". Bild: InfraWatt, Troy Fotografie

VSA und Infrawatt: 23 Abwasserreinigungsanlagen werden für Energieeffizienz ausgezeichnet

(ee-news.ch) ARA gehören zu den grössten kommunalen Stromverbrauchern, investieren aber auch viel Geld in einen energieeffizienten Betrieb und in die erneuerbare Stromproduktion mit Biogas. 23 Abwasserreinigungsanlagen erhielten am 20.10.18 für ihre Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz und der Energieproduktion die begehrte Energieauszeichnung "Médaille d'eau" . Zusätzlich erhielten drei Betreiber den Preis für innovative Projekte. (Texte en français >>)


Die Auszeichnung "Médaille d'eau" wird alle fünf Jahre vom Verband der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA und vom Verein InfraWatt mit Unterstützung von EnergieSchweiz, vergeben. Die prämierten Kläranlagen weisen einen hohen energetischen Standard aus, der an den anspruchsvollen Energierichtwerten des Bundes und des Fachverbandes VSA gemessen wird.

Energie-Innovationen - zur Nachahmung empfohlen
An der Tagung wurden auch drei besonders innovative Energieprojekte prämiert. Die ARA Seez in Flums (SG) hat die Jury mit ihrer strategischen Zielsetzung der Energieautarkie und der beharrlichen Umsetzung von umfassenden Massnahmen besonders überzeugt, die von energieeffizienten Biologieverfahren, über die erneuerbare Stromproduktion bis hin zur Ausbildung der Mitarbeiter reicht. Die beiden anderen Projekte zeigen, dass eine Kläranlage mit Solaranergie den zusätzlichen Stromverbrauch für die gesetzlich vorgeschriebene Elimination von Mikroverunreinigungen kompensieren kann: Das Klärwerk Werdhölzli (ZH) nutzt dazu diverse Gebäudeflächen, auch auf dem neu erstellten Bau für die Mikroverunreinigung. Auf der ARA Chur (GR) wurde erstmals in der Schweiz über den Abwasserbecken eine Solaranlage errichtet, bei welcher dank der neuartigen Konstruktion mit einem Faltdach der Zugang zu den Becken weiterhin problemlos möglich ist (siehe ee-news.ch vom 20.9.18 >>).

Auszeichnung Médaille d'eau:

Abwasserverband Altenrhein

SG

Abwasserverband Glarnerland, Bilten

GL

Abwasserverband Vorderes Prättigau, Seewis-Pardisla

GR

Abwasserwerk Rosenbergsau, Au

SG

ARA Altstätten

SG

ARA Bachwis, Fällanden

ZH

ARA Engelberg

OW

ARA Falkenmatt, Hendschiken

AG

ARA Langmatt, Wildegg

AG

ARA Moosmatten, Mosen

LU

ARA Morgental, Steinach/Arbon

SG

ARA Muri

AG

ARA Oberes Kiesental, Freimettigen

BE

ARA Region Langnau

BE

ARA Seez, Flums

SG

ARA Sempach-Neuenkirch

LU

ARA Sensetal, Laupen

BE

ARA Surental, Triengen

LU

ARA Thunersee, Uetendorf

BE

GVRZ Kläranlage Schönau, Cham

ZG

Klärwerk Werdhölzli, Zürich

ZH

SEDE Delémont

JU

STEP de Nyon

VD

Innovationspreis:

ARA Chur

GR

ARA Seez, Flums

SG

Klärwerk Werdhölzli, Zürich

ZH


I
m Abwasser stecken ungeahnte Energiepotenziale
Jurypräsident Ernst A. Müller von InfraWatt/VSA zeigt sich vom Leistungsausweis der Abwasserbranche beeindruckt und weist zudem darauf hin, dass das weitaus grösste Energiepotenzial noch bei vielen ARA ungenutzt den "Bach" runterfliesst. Denn im Abwasser steckt eine riesige Wärmemenge, mit der ganze Quartiere rund um eine ARA beheizt werden können, wie realisierte Beispiele in der Praxis zeigen. Für die Betreiber lohnt sich also ein Blick über den Zaun der ARA zu werfen und die Nutzung der Abwasserwärme zu prüfen, zumal seit Kurzem das Förderprogramm Wärmeverbünde der Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK bis 2030 verlängert wurde.

Text: ee-news.ch, Quellen: Verein InfraWatt

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