Viele Firmen der Solarwärmebranche arbeiten an einem eigenen Label, da ihre Interessen beim Labelpack A+ bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Energielabel für Verbundheizungsanlagen: Kommt nur langsam im Markt an

(BSW-Solar) Knapp drei Jahre nach der europaweiten Einführung des Energieeffizienzlabels kommt das Verbundanlagenlabel nur langsam im Markt an. Dieses Fazit zieht das Konsortium des nun endenden Projekts Labelpack A+, das die Einführung des Energieeffizienzlabels für Heizungen, Warmwasserbereiter und Kombinationen in sechs europäischen Ländern erleichtern soll.


„Als Label, das erstmalig auch Verbundanlagen in ihrer Energieeffizienz bewertet, ist das EU-Label deutlich komplexer als die vorherigen, bekannten Effizienzlabels aus anderen Segmenten“, sagt Pedro Dias, Generalsekretär des europäischen Verbands Solar Heat Europe/ESTIF. „Die Komplexität spiegelt sich leider auch bei der Akzeptanz des Labels beim Handwerker und Endkunden wider. Es wird bisher noch nicht in dem Maße nachgefragt, wie wir ursprünglich erwartet hatten.“

Firmen arbeiten an eigenem Label
Wegen der zurückhaltenden Akzeptanz lag ein Schwerpunkt des Projekts auf der Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen für das Label und seinen Einsatz. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer beim deutschen Bundesverband Solarwirtschaft, zum Projektabschluss: „Es ist sicher so, dass ein neues Label Zeit benötigt, sich am Markt zu etablieren. Bisher überwiegt für Industrie und Handwerk aber eindeutig der Aufwand, während Endkunden sich mit den vielen verschiedenen Informationen der Labels schwertun“, berichtet Körnig. „Wir haben dazu beigetragen, dass die Erfahrungen von Herstellern sowie Vertretern der Handwerkerschaft, öffentlichen Institutionen in Deutschland und Verbraucherschützern an die EU-Kommission zurückgespiegelt wurden und hoffen auf eine Berücksichtigung dieser Vorschläge bei künftigen Novellierungen.“ Bis es soweit ist, arbeiten viele Firmen der Solarwärmebranche selbst an einem eigenen Label, da ihre Interessen bisher nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Im Projekt wurden zahlreiche Informationsveranstaltungen und Handwerkerschulungen organisiert, Onlinetools erarbeitet und Materialien für das Fachpublikum erstellt. In den letzten Projektmonaten wurde – neben einer umfassenden Evaluierung des Labels und der Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen – nochmals umfassend per Social Media über das Label informiert, um Endkunden und Handwerker zu erreichen. Ebenfalls wurde das in fünf Sprachen verfügbare Label-Berechnungstool aktualisiert und dessen Anwendung verbessert. Es wird weiterhin zur Verfügung stehen und in Kooperation mit dem Solar-Keymark-Network weitergepflegt.

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Text: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)

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