Der Batteriespeicher wurde auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks errichtet. Hier werden ausschliesslich neue Batteriesysteme eingesetzt, die als Ersatz-Batterien auf ihre Verwendung in smart electric drives warten.

The Mobility House: 8.96 MW Batteriespeicher mit neuen Autobatterien als „lebendes Ersatzteillager“

(ee-news.ch) Daimler hat mit The Mobility House, Getec Energie und der Daimler-Tochter Mercedes-Benz Energy einen weiteren Batteriespeicher in Betrieb genommen. Insgesamt 1920 Batteriemodule werden in einer Anlage in Elverlingsen/Südwestfalen auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerks zu einem „lebenden Ersatzteillager“ für die Fahrzeugflotte der dritten Elektro-smart Generation gebündelt. Die Batteriemodule reichen dabei für mindestens 600 Fahrzeuge. Mit einer installierten Leistung von 8.96 MW und einer Energiekapazität von 9.8 MWh steht der Batteriespeicher dem Energiemarkt unter anderem zur Erbringung von Primärregelleistung zur Verfügung.


Es ist der dritte Grossspeicher aus Fahrzeugbatterien, der als Ergebnis der Zusammenarbeit von Daimler, The Mobility House und Getec Energie ans Netz geht. Seit 2016 sind ein 1st und ein 2nd-life Batteriespeicher mit zusammen 13 MWh  am Standort Lünen bereits im Einsatz. Hier erhalten mehr als 1000 Batterien, eine neue Aufgabe als Batteriespeicher und reagieren sekundenschnell auf Schwankungen im Stromnetz. Dadurch verlängert sich das Leben der Batterie, was zu einer signifikanten Verbesserung des wirtschaftlichen und ökologischen Nutzens von Elektrofahrzeugen beiträgt.

Mehrwert schon am Anfang eines Batterielebens
Der neue Batteriespeicher in Elverlingsen setzt hingegen am Anfang des Lebenszyklus der Fahrzeugbatterie an: hier werden ausschliesslich neue Batteriesysteme eingesetzt, die als Ersatz-Batterien auf ihre Verwendung in smart electric drives warten. Für die spätere Leistungsfähigkeit der Batterie ist das ein Vorteil: Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung nämlich ein regelmässiges Zyklisieren – das gezielte, schonende Be- und Entladen. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann.

Auf altem Kohlekraftwerksstandort

Noch etwas macht den Batteriespeicher besonders: Noch vor kurzem war Elverlingsen vor allem für sein Kohlekraftwerk bekannt. Über 100 Jahre lang wurde hier Strom aus Steinkohle produziert, bevor im März 2018 der letzte Kraftwerksblock vom Netz gegangen ist. Der Batteriespeicher wurde auf dem Gelände des stillgelegten Kohlekraftwerks errichtet.

Kommunikation zwischen Fahrzeugbatterien und dem Stromnetz
Für The Mobility House ist die Eröffnung des Batteriespeichers eine wichtige Station für die zukunftsgerechte Weiterentwicklung seiner Technologien zur Kommunikation zwischen Fahrzeugbatterien und dem Stromnetz. „In Lünen haben wir bereits gezeigt, dass Batterien von Elektrofahrzeugen dezentralisierte Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien schaffen und als solche kommerziell für die Netzstabilisierung genutzt werden können. Mit Elverlingsen entwickeln wir unsere Technologie einen Schritt weiter: Batterien so kommerziell zu vermarkten, ohne dass sie dabei altern und an Leistung verlieren.“, erklärt Thomas Raffeiner, Gründer und CEO von The Mobility House. Insgesamt über 2000 Fahrzeugbatterien hat das Unternehmen inzwischen in den Dienst der Stromnetze gestellt.

Text: ee-news.ch, Quelle: The Mobility House

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