Entwicklung der gesamten Treibhausgasemissionen seit 1990, inklusive Ziel nach CO2-Gesetz für das Jahr 2020. (Bruttoemissionen, Treibhausgasbilanz der Wälder und im Ausland erworbene Emissionsminderungszertifikate nicht berücksichtigt). Grafik: BAFU

BAFU: Treibhausgasemissionen leicht höher als im Vorjahr

(BAFU) Die Treibhausgasemissionen beliefen sich im Jahr 2016 in der Schweiz auf 48,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente, 0.4 Mio. Tonnen mehr als 2015. Dies geht aus dem Inventar des Bundesamtes für Umwelt hervor. Die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr ist weitgehend auf kühlere Temperaturen während der Heizperiode und dadurch höheren Energieverbrauch zurückzuführen. (Text auf Französisch >>)


Das schweizerische Treibhausgasinventar für die Jahre 1990–2016 wurde am 13. April 2018 beim UNO-Klimasekretariat eingereicht. Das Inventar liefert ein umfassendes Bild über die im Kyoto-Protokoll geregelten Treibhausgasemissionen der Schweiz.

Sektor Gebäude: minus 23% gegenüber 1990
Die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors betrugen im Jahr 2016 13.2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2eq) und lagen damit um 23% unter dem Wert von 1990. Die Gebäudeemissionen weisen seit 2005 eine sinkende Tendenz auf. Allerdings schwanken sie von Jahr zu Jahr beträchtlich, was auf die Witterung im Winter und den damit zusammenhängenden Heizbedarf zurückzuführen ist. Diese Schwankungen sind ein Anzeichen dafür, dass der Gebäudesektor nach wie vor stark von fossilen Brennstoffen abhängt. Aufgrund der kühleren Wintertemperaturen sind die Gebäudeemissionen 2016 gegenüber dem Vorjahr um 3.6% gestiegen. Dennoch liegen sie noch immer unter dem Zwischenzielwert von minus 22%, der für das Jahr 2015 galt. Witterungsbereinigt gingen die Emissionen aus dem Gebäudesektor gegenüber dem Vorjahr zurück.

Sektor Industrie: minus 16% gegenüber 1990
Die Industrie emittierte im Jahr 2016 10.9 Millionen Tonnen CO2eq und somit 16% weniger als 1990. Die Emissionen blieben gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert. Eine leichte Zunahme der Emissionen aus der Kehrichtverbrennung und der Fernwärmeproduktion wurde durch eine Abnahme der Emissionen aus der Erdölraffination ungefähr ausgeglichen.

Sektor Verkehr: plus 3% gegenüber 1990
Bis 2008 stiegen die Emissionen des Sektors auf ein Niveau an, das 13% über dem Stand von 1990 lag. Seit 2008 nehmen sie aufgrund der rückläufigen CO2-Emissionen pro Kilometer ab. Dieser Trend wird aber grösstenteils durch die Zunahme der zurückgelegten Kilometer aufgewogen. 2016 betrugen die Emissionen des Verkehrssektors 15.3 Millionen Tonnen CO2eq, 3% mehr als 1990. Gegenüber dem Vorjahr haben die Emissionen um rund 1% abgenommen. Die Beimischung von biogenen Treibstoffen hat in den letzten Jahren markant zugenommen und erreichte 2016 einen Anteil von rund 1,5%.

Übrige Emissionen
Die Emissionen der Landwirtschaft liegen seit der Jahrhundertwende weitgehend unverändert bei etwa 6.5 Millionen Tonnen CO2eq, rund 10% tiefer als 1990. Der Ausstoss synthetischer Treibhausgase war 2016 erstmals leicht rückläufig, liegt aber mit 1.8 Millionen Tonnen wesentlich höher als 1990, da die meisten Anwendungen erst in den 90er Jahren als Ersatz für ozonschichtabbauende Stoffe eingeführt wurden. Die Emissionen aus Kältemitteln blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Hingegen waren die Emissionen aus industriellen Spezialanwendungen, für die mit der Branche eine Zielvereinbarung zur Reduktion besteht, signifikant tiefer als 2015.

Text: Bundesamt für Umwelt BAFU 

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