Die Bohrung von Satigny ist die erste Bohrung der Explorationskampagne, die bis Ende 2019 dauert. ©Bild: SIG

Die Bohrarbeiten dauern gemäss Planung 5 Monate bei Gesamtkosten von 1.5 Millionen Franken. Bild: SIG

SIG: Führen eine erste mitteltiefe Geothermie-Explorationsbohrung durch

(ee-news.ch) Im Rahmen des Programms GEothermie 2020, das im Juni 2014 lanciert wurde, beginnen der Kanton Genf und die SIG in Satigny mit einer ersten Explorationsbohrung in 650 Meter Tiefe. Es handelt sich dabei um eine der tiefsten je durchgeführten Bohrungen im Kanton. Diese Bohrung ist ein wichtiger Schritt des Genfer Programms, das damit nach über drei Jahren dauernden Untersuchungen und einer Kartierung des Untergrundes in die Explorationsphase übergeht. (Texte en français >>)


Das Programm Geothermie 2020 hat zum Ziel, die Erdwärme voranzutreiben, um einen Teil des Heizwärmebedarfs in Genf abzudecken und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Die Bohrarbeiten dauern gemäss Planung 5 Monate bei Gesamtkosten von 1.5 Millionen Franken.

Temperatur zwischen 25 und 35 Grad Celsius

Die Services industriels de Genève (SIG) beginnen eine Bohrung in Satigny, in der Nähe der Strassen Route de Satigny und Route du Mandement. Die Bohrung wird auf eine Tiefe von 650 Metern abgeteuft. Ziel der Bohrung ist es, die von der Oberfläche aus erstellten Voraussagen, das Wasservorkommen sowie dessen Flussrate und Temperatur zu überprüfen. Die Temperatur in diesen Tiefen sollte zwischen 25 und 35 Grad Celsius schwanken. Mit dieser Bohrung geht das Programm GEothermie 2020 einen wichtigen Schritt weiter und lanciert die Explorationsphase in mittlere Tiefen, das heisst zwischen 500 und 1500 m unter der Erdoberfläche.

Reduktion des fossilen Energieverbrauchs um 53%
Zurzeit ist die Genfer Energieversorgung noch stark von nicht erneuerbaren und ausserkantonalen Ressourcen abhängig. Der Energieverbrauch besteht aus mehr als zwei Dritteln aus fossilen Brennstoffen (Öl und Erdgas). Die Entwicklung der Geothermie ist eine Priorität der kantonalen Energiestrategie, welche eine Reduktion des fossilen Energieverbrauchs um 53% bis 2035 anstrebt. «Die Erdwärme kann eine zentrale Rolle spielen für die Energiewende: Energiebereitstellung von Wärme und Kälte, und früher oder später auch von Strom. Die ersten oberflächennahen Projekte haben das Genfer Potenzial der Geothermie aufgezeigt. Sollte sich das mitteltiefe Geothermie-Potenzial bestätigen, dann kann uns die Energiewende gelingen, indem wir die leistungsstärkste der lokal verfügbaren und erneuerbaren Energiequellen bereitstellen» analysiert Antonio Hodgers, Staatsrat und Vorsitzender des Departements für Raumplanung, Wohnungswesen und Energie (DALE).

Drei bis sechs weitere sBohrungen
Je nach dem Ergebnis dieses Pilotprojekts werden die SIG in den kommenden drei Jahren drei bis sechs weitere solche Bohrungen durchführen, bevor noch tiefer gelegene Schichten des Untergrundes in Angriff genommen werden. «Ziel dieser Explorationsphase ist es, die Betriebsphase vorzubereiten, erklärt Christian Brunier, Generaldirektor der SIG. Die mitteltiefe Geothermie kann für verschiedene Zwecke genutzt werden: Wohnquartiere heizen, wie zum Beispiel Praille – Acacias – Vernets (PAV), oder gar ganze Gemeinden, Gewächshäuser für den Gemüsebau oder Industriezonen.» Das Programm GEothermie 2020 hat zuerst eine Kartierung des Untergrundes erstellt, wobei es sich insbesondere auf das dafür geschaffene Kompetenzzentrum der Universität Genf gestützt hat. Durch die Datenerfassung und die Arbeiten der letzten drei Jahre konnten Zielhorizonte im Untergrund identifiziert werden, in denen nun die Entwicklungsmöglichkeiten für die mitteltiefe Geothermie anhand von Bohrungen zu überprüfen sind. Die Bohrung von Satigny, die sich über einem dieser Zielhorizonte befindet, ist die erste Bohrung der Explorationskampagne, die bis Ende 2019 dauert.

www.geothermie2020.ch

Text: ee-news.ch, Quelle: SIG

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