Die Stichprobe zeigt kein einheitliches Bild. Im gesamtschweizerischen Mittel steigen die Preise für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt in der Grundversorgung minim, beim jeweils billigsten Produkt um durchschnittlich 0.75 Prozent.

VSE: 2018 durchschnittlich leicht steigende Strompreise

(PM) Für das Jahr 2018 ist gesamtschweizerisch mit leicht steigenden durchschnittlichen Strompreisen in der Grundversorgung zu rechnen. Dies ist das Resultat einer Umfrage des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) bei 30 grösseren Mitgliedern. Auswirkung auf die Preise hat sehr wahrscheinlich erneut die vom Bund erhobene kostendeckende Einspeisevergütung zur Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (KEV): Sie steigt voraussichtlich per 1. Januar 2018 von 1.5 auf 2.3 Rappen/kWh.


Bis 31. August 2017 sind die Verteilnetzbetreiber verpflichtet, ihre Strompreise für die Kleinkunden in der Grundversorgung für das Jahr 2018 zu veröffentlichen. Bei 30 grösseren Mitgliedern, die zusammen 50 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms liefern, hat der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) in den letzten Tagen eine Vorab-Erhebung der Strompreise 2018 durchgeführt.

Kein einheitliches Bild
Die Stichprobe zeigt kein einheitliches Bild. Im gesamtschweizerischen Mittel steigen die Preise für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt in der Grundversorgung minim, beim jeweils billigsten Produkt um durchschnittlich 0.75 Prozent. Dies entspricht 6.90 Franken pro Jahr – also knapp 60 Rappen pro Monat. Die Aussage lässt sich jedoch nicht beliebig auf alle Haushalte übertragen. Denn die Preisentwicklung bei den einzelnen Unternehmen hängt stark von deren individuellen Bedingungen ab, wie beispielswiese der Höhe des Anteils der eigenen Produktion, der Beschaffungsstrategie, nötigen Ersatzinvestitionen in die Netzinfrastruktur oder regional unterschiedlichen Abgaben.

Der Strompreis: Ein Preis, drei Komponenten
Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Netze, Energie und Abgaben zusammen. Jede dieser Komponenten unterliegt unterschiedlichen Einflüssen.

  • Netze: Die Preise fürs Netz sinken 2018 im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Ein wesentlicher Faktor sind die Tarife für die Nutzung des Übertragungsnetzes, die im Vergleich zu 2017 um sechs bis acht Prozent sinken. Zusätzlich sinkt der allgemeine Systemdienstleistungstarif um 20 Prozent. Hier wirken sich tiefere Kosten für die Regelleistungsvorhaltung sowie der Abbau einer bestehenden Überdeckung positiv auf die Kosten aus.
  • Energiepreis: Die Entwicklung der Energiepreise hängt von der Beschaffungsstrategie der einzelnen Energieversorgungsunternehmen (EVU) ab. Wegen verschiedener Marktverzerrungen sind die internationalen Strompreise gesunken – und liegen unter den Gestehungskosten für inländische Stromproduktion. Gesamthaft sind fürs Jahr 2018 im schweizerischen Durchschnitt sinkende Preise für die Strompreiskomponente «Energie» zu verzeichnen.
  • Abgaben: Die Höhe des Netzzuschlags für die KEV (gesetzliche Abgabe zur Förderung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien) wurde vom Bundesrat noch nicht definitiv festgelegt. Gemäss Angaben des Bundesamtes für Energie wird per 1. Januar 2018 eine Erhöhung von bisher 1.5 Rp./kWh auf neu 2.3 Rp./kWh erwartet. Dies entspricht der maximalen Höhe der Abgabe, wie sie im neuen Energiegesetz («Energiestrategie 2050») vorgesehen ist, das am 21. Mai 2017 vom Stimmvolk angenommen wurde.

Text: VSE

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