„Die dort anfallenden Grubenwässer werden aufgrund des weit verzweigten Schacht- und Stollensystems gut erwärmt und erreichen, abhängig von der Teufe, Temperaturen von 12 bis 30 Grad Celsius. Die Wärme der Wässer kann dann direkt oder mit der Hilfe von Wärmepumpen genutzt werden“, erklärt Prof. Tobias Fieback, Leiter der Professur für Technische Thermodynamik an der TU Bergakademie Freiberg. Die Technologie wird bereits in einzelnen Projekten wie dem Freiberger Krankenhaus, der Reichen Zeche oder dem Schloss Freudenstein erfolgreich angewendet.
Standortauswahl und Analyse
Wie gross das Potential der Grubenwässer hinsichtlich einer geothermischen Nutzung für Heiz- und Kühlzwecke ist, erforschen die Freiberger Wissenschaftler im Rahmen des sächsisch-tschechischen Kooperationsprojektes Vodamin II. Neben der Auswahl potentieller Standorte für eine geothermische Nutzung im Erzgebirge analysieren die Forscher dabei auch bestehende Anlagen bezüglich ihres Betriebsverhaltens. Im Fokus stehen dabei Untersuchungen zur Wasserchemie sowie zur Entstehung und Verhinderung von Verschmutzungen der Anlagenbauteile. Weiterhin entwickeln die Wissenschaftler einen Leitfaden für Bergwerksbesitzer und öffentliche Einrichtungen, der über die Chancen und die Umsetzung der Wärmegewinnung aus Grubenwässern informiert. Zudem werden die Potentiale der Grubenwassernutzung der Öffentlichkeit auf einer interaktiven Website zur Verfügung gestellt.
Text: TU Bergakademie Freiberg
0 Kommentare