Will die Schweiz die Entwicklung ihrer Stromversorgung eigenständig steuern, sind daher ergänzende Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien notwendig. Bild: CREST

Erneuerbare: Übergang zu Förderung nach der KEV frühzeitig planen

(PM) Wenn die Schweiz die Entwicklung ihrer Stromversorgung eigenständig steuern möchte, ist eine weitere Förderung erneuerbarer Energien nach Auslaufen der KEV sinnvoll. Denn das geplante Klima- und Energielenkungssystem (KELS) wird diese Rolle nicht vollständig übernehmen können und sollte daher mit anderen Instrumenten ergänzt werden. Zu diesem Schluss kommen Forschende des Schweizer Energieforschungszentrums SCCER CREST in einem White Paper.


Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht einen substantiellen Anstieg der inländischen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis 2035 auf 11’400 Gigawattstunden pro Jahr (ohne Wasserkraft) vor. Derweil ist die Förderung der erneuerbaren Energien durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) befristet. Fünf Jahre nach Inkrafttreten des ersten Massnahmenpakets, voraussichtlich 2018, sollen keine neuen Anlagen mehr über KEV-Tarife gefördert werden. Ausserdem soll es ab dem Jahr 2031 auch keine neuen Investitionsbeiträge bzw. Einmalvergütungen mehr geben. Die Energiestrategie 2050 sieht vor, dass die Fördermassnahmen für erneuerbare Energien durch ein Klima- und Energielenkungssystem (KELS) ersetzt wird, das Abgaben auf Brenn- und Treibstoffe sowie Strom erhebt.

Ergänzende Massnahmen notwendig
Der angedachte KELS-Mechanismus kann zwar den Neubau fossiler Kraftwerke in der Schweiz vermeiden. Jedoch stellt er keine Garantie dar, dass in der Schweiz in erneuerbare Stromerzeugung investiert wird. Stattdessen ist davon auszugehen, dass die Stromimporte ansteigen. Das heisst, ohne weitere Massnahmen werden Investitionen in erneuerbare Energien von den europäischen Marktentwicklungen sowie globalen Kostenentwicklungen abhängig sein. Will die Schweiz die Entwicklung ihrer Stromversorgung eigenständig steuern, sind daher ergänzende Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien notwendig.

Zudem sind die externen Kosten konkurrierender Technologien im europäischen Markt nicht vollständig internalisiert; z.B. liegen die Preise für CO2-Emissionen deutlich unter den Schätzungen für die verursachten Schäden. Die Förderung erneuerbarer Energien kann diesen Marktverzerrungen entgegenwirken.

Zu diesem Schluss kommen Schweizer Forschende des SCCER CREST, eines der acht Schweizer Energieforschungszentren, in einem gemeinsamen White Paper zum Thema „Was kommt nach der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV): Fördern, Lenken, Abwarten?“. Darin zeigen die Autoren auf, mit welchen Massnahmen der Ausbau der erneuerbaren Energien nach Auslaufen der KEV gefördert werden kann.


Competence Center for Research in Energy, Society and Transition (CREST)
Das Competence Center for Research in Energy, Society and Transition (CREST) trägt zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 bei, indem es detaillierte, forschungsbasierte Handlungsempfehlungen erarbeitet. Diese Empfehlungen sollen dabei helfen, die Energienachfrage zu reduzieren, Innovationen zu fördern und den Anteil der regenerativen Energieerzeugung in einer kosteneffizienten Weise zu erhöhen. In CREST arbeiten Forschungsgruppen aus neun grossen Schweizer Forschungsinstitutionen zusammen, die gemeinsam die Handlungsfelder Wirtschaft, Umwelt, Recht und Verhalten abdecken. CREST ist eines der acht von der KTI geförderten Swiss Competence Centers for Energy Research (SCCER).



White Paper „Was kommt nach der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV): Fördern, Lenken, Abwarten?“ >>

Text: SCCER CREST

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