2017 sinken die Kosten für das Schweizer Übertragungsnetz für die Endverbraucher leicht. Swissgrid hat sich zum Ziel gesetzt, die Tarife auch längerfristig konstant halten zu können. ©Bild: Swissgrid

Swissgrid: 2017 leicht sinkende Tarife für das Übertragungsnetz

(PM) Die durchschnittliche finanzielle Belastung der Stromkonsumenten durch das von Swissgrid betriebene Übertragungsnetz wird im Jahr 2017 leicht sinken. Die Kosten für die allgemeinen Systemdienstleistungen (SDL) sind um 11% tiefer, während jene für die Netznutzung unverändert bleiben. Insgesamt zahlt ein Vierpersonenhaushalt 2017 im Durchschnitt CHF 59 (2016: CHF 62) oder voraussichtlich rund 7% der jährlichen Stromkosten für die Leistungen von Swissgrid.


Die von Swissgrid erhobenen Tarife decken die Kosten, welche für Systemdienstleistungen (SDL) und die Netznutzung anfallen. Die Kosten für die Systemdienstleistungen werden grösstenteils durch die Beschaffung von sogenannter Regelenergie verursacht, mit der Swissgrid die Differenz zwischen Stromproduktion und -verbrauch ausgleicht. Der Netznutzungstarif deckt die Kosten für die Strominfrastruktur des Übertragungsnetzes wie Masten, Leitungen und Unterwerke sowie deren Unterhalt, ebenso wie den Betrieb und die Überwachung aus den Leitstellen.

Tarif für die Systemdienstleistungen tiefer
Der allgemeine Systemdienstleistungstarif für 2017 sinkt gegenüber 2016 um 11% und wird für die Endverbraucher noch 0.40 Rappen (2016: 0.45 Rappen) pro Kilowattstunde verbrauchten Stroms betragen. Grund für die sinkenden SDL-Tarife sind einerseits tiefere Beschaffungskosten für Regelenergie, andererseits der Abschluss der aus dem Jahre 2013 bestehenden Unterdeckung.

Deckungsdifferenzen können entstehen, weil Swissgrid die Tarife jeweils auf Basis von Planzahlen im Voraus ermittelt. Innerhalb des betroffenen Geschäftsjahres weichen dann die tatsächlichen Kosten und Erlöse von den Annahmen ab.

Netznutzungstarife bleiben auf gleichem Niveau
Die Tarife für die Netznutzung kann Swissgrid für 2017 konstant halten. Tariferhöhende Effekte ergeben sich vor allem aus Investitionen in das Übertragungsnetz für Netzbauprojekte sowie dem Ersatz und der Instandhaltung bestehender Infrastrukturen. Wie in den letzten Jahren muss Swissgrid zudem eine bestehende Deckungsdifferenz abbauen. Diese entstand, weil die anrechenbaren Netznutzungstarife in den Jahren 2009 bis 2012 behördlich zu tief angesetzt wurden. Tarifmindernde Effekte gab es durch sinkende Betriebskosten und tiefere kalkulatorische Zinsen aufgrund der Senkung des Kapitalzinssatzes für Stromnetze (Weighted Average Cost of Capital, WACC) auf 3.83%. Mit dem WACC, der jedes Jahr gemäss Stromversorgungsverordnung (StromVV) durch das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) festgelegt wird, erhalten die Netzbetreiber eine regulierte Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

ngerfristig unveränderte Tarife
2017 sinken die Kosten für das Schweizer Übertragungsnetz für die Endverbraucher leicht. Sie betragen für einen Vierpersonenhaushalt mit 4500 kWh Jahresverbrauch im Durchschnitt CHF 59 gegenüber CHF 62 im Vorjahr. Das sind voraussichtlich rund 7% der jährlichen Stromkosten. Swissgrid hat sich zum Ziel gesetzt, die Tarife auch längerfristig konstant halten zu können. So führt sie ihre Massnahmen zur Senkung der Kosten konsequent fort. Gleichzeitig hat sie im Frühjahr 2015 im Bericht zum «Strategischen Netz 2025» bekannt gegeben, dass die Investitionen für das Netz in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund CHF 2.5 Mrd. betragen werden. Dies ist deutlich weniger als früher veranschlagt. Insgesamt ist festzuhalten, dass eine Prognose über die Tarifentwicklung aus heutiger Sicht mit zahlreichen Unwägbarkeiten verbunden ist.

Text: Swissgrid

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