Auf dem drehbaren Teststand Lobster können verschiedene Gebäudeorientierungen simuliert werden. ©Bild: Johannes Lang, BINE Informationsdienst

Versuche im Teststand Lobster zeigten, dass die Bewertung des thermischen Komforts umso schlechter wurde, je mehr Personen im Raum waren ©Bild: Johannes Lang, BINE Informationsdienst).

Das Projekt „Passiv Kühl“ wird von Wissenschaftlern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Bergischen Universität Wuppertal gemeinsam durchgeführt. ©Bild: BINE

BINE: Bei Sommerhitze komfortabel arbeiten

(BINE) Viele Büro- und Verwaltungsgebäude im Bestand sind nicht klimatisiert. Dies erschwert bei steigenden Temperaturen konzentriertes Arbeiten. Wissenschaftler haben analysiert, mit welchen Massnahmen die Nutzerzufriedenheit verbessert werden kann. Das BINE-Projektinfo „Kühler Kopf trotz Sommerhitze“ (04/2016) stellt Untersuchungen sowie Modelle zur Bewertung der thermischen Behaglichkeit vor.


Das persönliche Empfinden der Nutzer beeinflusst die Beurteilung des thermischen Komforts. Diese kann je nach Jahreszeit unterschiedlich sein. Beispielsweise werden im Sommer höhere Raumtemperaturen toleriert als im Winter. Es zeigte sich in Versuchen, dass die Probanden mit dem thermischen Komfort zufriedener sind, wenn sie das Raumklima selbst beeinflussen können, zum Beispiel indem sie Fenster öffnen und den Sonnenschutz oder Deckenventilatoren individuell bedienen können. Die Wissenschaftler führten in sechs Bürogebäuden in Karlsruhe und Stuttgart Felduntersuchungen durch. Zusätzlich fanden Versuchsreihen auf verschiedenen Testständen statt.

Adaptives Bilanzmodell (ATHB)
Als ein Ergebnis ihrer Untersuchungen kombinierten die Forscher die beiden gängigen Komfortmodelle, PMV-(Predictive Mean Vote) – Modell und adaptives Modell, zum so genannten adaptiven Bilanzmodell (ATHB). Jetzt können neben den Standardfaktoren wie zum Beispiel Lufttemperatur, Luftgeschwindigkeit und gleitender Mittelwert der Aussentemperatur auch psychologische oder gebäudebezogene Faktoren (z.B. Art der Klimatisierung) berücksichtigt werden. Komfortmodelle dienen dazu, die thermische Behaglichkeit in Gebäuden objektiv beurteilen und modellieren zu können. Sie sind unter anderem Bestandteil von Normen.

BINE-Projektinfo „Kühler Kopf trotz Sommerhitze“ (04/2016) >>

Text: BINE Informationsdienst

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