Ausgerüstet wird die Fähre mit dem elektrischen Antriebssystem BlueDrive PlusC von Siemens, das ein Energiespeichersystem sowie drehzahlveränderbare Antriebstechnik für die Propeller und ein integriertes Warn- und Beobachtungs-system umfasst. Damit profitiert FinFerries von niedrigeren Betriebskosten, Einsparungen bei Wartungs- und Reparaturkosten ebenso wie einer verbesserten Steuerung und Sicherheit durch die beiden Energiemanagement- und Strahlrudersteuerungsanlagen. Die komplette elektrotechnische Lösung umfasst auch die Fernüberwachung EcoMain. Siemens liefert ausserdem eine WLAN-Lösung für die Ladestationen an Land, die für eine automatische Schnellladung sorgt und vom Energiemanagementsystem der Fähre aus gesteuert wird.
Dieselmotor bei Eis
Das Energiespeichersystem der Fähre wird jeweils am Abfahrts- und Ankunftshafen geladen, wo ein Landanschluss an das örtliche Netz besteht. Wegen der rauen Winterbedingungen in Finnland besteht die Möglichkeit, dass die Fähre einen Dieselmotor als zusätzlichen Antrieb für die Bordbatterien einsetzt, wenn sie auf ihrer Fahrt durch Eis fahren muss. Dann wird die Fähre als Plug-in-Hybrid, auch Steckdosenhybrid genannt, betrieben.
Erfahrungen aus Norwegen
Ausgehend von den positiven Erfahrungen mit der ersten batteriebetriebenen Autofähre der Welt, der "Ampere" in Norwegen, hat Siemens für Finnlands emissionsfreie Fähre eine geeignete technische Lösung massgeschneidert. Die Ampere wurde im Mai 2015 in Norwegen in Dienst gestellt und hat seither eine Strecke zurückgelegt, die der über eineinhalbfachen Länge des Äquators entspricht. Die Ampere verbraucht nur 150 Kilowattstunden (kWh) pro Strecke. Mit der Umstellung von Dieselantrieb auf Batterie konnte der Schiffseigner Norled die Treibstoffkosten um 60 Prozent senken. Dieser Folgeauftrag bestätigt die Vorreiterrolle von Siemens als Anbieter grüner Lösungen im Schiffbau.
Text: Siemens
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