Das Gesetz sieht vor, dass zwei Jahre nach Eröffnung des neuen NEAT-Tunnels höchstens noch 650‘000 Lastwagen durch die Schweizer Alpen fahren.

VCS: Nationalrat vollzieht Kehrtwende beim Verlagerungsziel

(PM) Bereits drei Tage nach der Gotthard-Abstimmung erinnern sich zahlreiche Befürworterinnen und Befürworter der zweiten Gotthardröhre nicht mehr an ihr Versprechen, die Verlagerungspolitik konsequent weiterzuverfolgen. Dementsprechend hat der VCS Verkehrs-Club der Schweiz kein Verständnis für die Forderung des Nationalrats, das Verlagerungsziel abzuschwächen.


Das Gesetz sieht vor, dass zwei Jahre nach Eröffnung des neuen NEAT-Tunnels höchstens noch 650‘000 Lastwagen durch die Schweizer Alpen fahren. Dementsprechend kann heute nicht abgeschätzt werden, ob dieses Ziel erreicht wird oder nicht. Der VCS sieht deshalb keinen Grund, die Ziele so kurz nach der Gotthard-Abstimmung zu verändern. Die Verlagerungspolitik der Schweiz ist ein Erfolg. In den 1990er Jahren querten 1.4 Millionen Lastwagen die Alpen via die Schweiz. Mittlerweile konnte diese Zahl auf rund eine Million Lastwagen gesenkt werden. Die Gotthard-Abstimmung hat gezeigt, dass die Schweizerinnen und Schweizer den Güterverkehr auf die Schiene verlagern möchten. Ansonsten droht eine Transithölle auf der ganzen Achse von Basel bis Chiasso.

Allerdings braucht es weiterhin den politischen Willen von Bundesbern, um das Verlagerungsziel zu erreichen. VCS Präsidentin und Nationalrätin Evi Allemann hat kein Verständnis für diesen Entscheid: „Der Grossteil der Befürworterinnen und Befürworter der zweiten Röhre hat das Versprechen gebrochen. Das ist politisch schlechter Stil und gegenüber dem Stimmvolk unehrlich“.

Text: VCS

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