Erst im Oktober 2015 erliess die spanische Regierung eine Verordnung zum Eigenverbrauch mit speziellen Begünstigungen für die spanischen Inseln. Hier erhalten Nutzer einen Erlass der Abgaben auf den eingespeisten Strom aus Eigenverbrauchsanlagen.

Exportinitiative: Kanaren und Castilla setzen auf Eigenverbrauch und Energieeffizienz

(©EEE) Die Regierung der Kanaren gab bekannt, dass sie dieses Jahr 19 Millionen Euro für die Finanzierung von Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienz-Projekten bereitstellt. Die Erneuerbare-Energien-Projekte müssen dabei dem Eigenverbrauch dienen. Die Region Castilla y León hat ebenfalls ein eigenes Förderprogramm für Energieeffizienzprojekte gestartet.


Zur Finanzierung werden zwei Kreditlinien für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Selbstständige zur Verfügung gestellt. Diese können eine Summe von bis zu 85% der Projektkosten erhalten, wobei ein Minimum von 35‘000 Euro und ein Maximum von 1.2 Millionen Euro vorgesehen sind. Die Mittel stammen aus dem europäischen Entwicklungsfonds und werden zu einem Zinssatz von 2% pro Jahr vergeben. Interessierte Unternehmen können sich noch bis zum 29. April bei der Gesellschaft für die wirtschaftliche Entwicklung der Kanaren (Socidad para el Desarrollo Económico de Canarias - Sodecan) bewerben. Kriterien für die Projektauswahl sind technische und wirtschaftlich Machbarkeit sowie der Innovationsgrad.

Spanienweite Verordnung für Eigenverbrauch
Erst im Oktober 2015 erliess die spanische Regierung eine Verordnung zum Eigenverbrauch (siehe ee-news.ch vom 26.10.15 >>) mit speziellen Begünstigungen für die spanischen Inseln. Hier erhalten Nutzer einen Erlass der Abgaben auf den eingespeisten Strom aus Eigenverbrauchsanlagen. Offizielle Stellen begründen diese Regelung damit, dass auf den Kanaren die durchschnittlichen Stromgestehungskosten mehr als viermal so hoch wie auf dem Festland lägen (210 EUR/MWh anstatt 50 EUR/MWh). Daher müssten Eigenverbrauch und erneuerbare Energien dort gesondert gefördert werden.

Energieeffizienzprojekte in der Region Castilla
Neben den Kanaren bietet auch die autonome Region Castilla y León in Spanien ein eigenes Förderprogramm für Energieeffizienzprojekte in Höhe von 70,6 Millionen Euro mit einer Laufzeit von vier Jahren (2014-2018). Die Mittel stammen unter anderem von der europäischen Investitionsbank. Mit dem Programm sollen Energieeffizienzmassnahmen in öffentlichen Gebäuden umgesetzt und dadurch die Betriebskosten verringert werden. Dies beinhaltet den Austausch von Beleuchtungsmitteln und die Integration von Biomasseheizkesseln. Anfang Februar 2016 wurde z. B. in der Stadt Las Navas del Marqué ein 1,8 Millionen-Euro-Projekt abgeschlossen, mit dem der dortige Stromverbrauch um 68,8% pro Jahr gesenkt wurde. Zu diesem Zweck wurden seit 2014 2.050 Glühbirnen durch LED-Leuchten ersetzt.

Spanischer Energieeffizienzplan 2014-2020
Auf nationaler Ebene schreibt der spanische Energieeffizienzplan 2014-2020 (Plan Nacional de Acción de Eficiencia Energética – PNAEE 2014-2020) Massnahmen zur Erreichung der EU-20-20-Ziele (Steigerung der Energieeffizienz um 20% bis zum Jahr 2020 sowie jährliche Endenergieeinsparung in Höhe von 1.5%) vor. Dazu gehören neben einer Grundsanierung der Gebäude im Industriesektor auch das Einführen von Energieausweisen und die Durchführung von Energieaudits.

Unternehmen mit Interesse am spanischen Markt können zur Kontakt- und Geschäftsanbahnung an der AHK-Geschäftsreise zum Thema „Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Gebäuden in Spanien mit Schwerpunkt auf die Tourismusbranche“ teilnehmen, die vom 18. bis 22. April 2016 stattfindet.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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