Mit der Veräusserung des Aktienpakets und der Erteilung des Baurechts ist der Weg frei für die geplante Erweiterung des Windenergieparks auf dem Gries durch eine einzige Gesellschaft. Bild: EnAlpin AG

Gries Wind AG: Weg frei für Ausbau Windpark

(©TR) Die Gemeinde Obergoms hat ihren 35-Prozent-Anteil an der Gries Wind AG verkauft. Käufer des Aktienpakets im Gesamtwert von knapp über einer halben Million Franken ist die SwissWinds Development GmbH (Grimisuat VS). Noch dieses Jahr sollen drei neue Anlagen gebaut werden.


Mit der Veräusserung des Aktienpakets und der Erteilung des Baurechts machen die Einwohner- und die Burgergemeinde Obergoms den Weg endgültig frei für die geplante Erweiterung des Windenergieparks auf dem Gries durch eine einzige Gesellschaft. Nach den zuversichtlich stimmenden Erfahrungen mit der Pilotanlage möchte die SwissWinds Development GmbH den Bau dreier weiterer Windenergieanlagen in unmittelbarer Nähe vorantreiben. Die projektierten Windräder sollen eine Nabenhöhe von maximal 108 Metern und einen Rotordurchmesser von 92 Metern aufweisen. Damit werden sie nicht unerheblich grösser und leistungsstärker als die Pilotanlage (Nabenhöhe: 85 Metern, Rotordurchmesser: 71 Metern). Der angedachte und planerisch bereits weit fortgeschrittene Windpark dürfte eine Jahresproduktion von 13 bis 14 Mio. kWh erbringen. Läuft alles planmässig, könnte schon im kommenden Mai mit den Bauarbeiten begonnen und der Windpark im Herbst 2016 eröffnet werden.

Eropas höchstgelegene Windenergieanlage
In Betrieb genommen wurde die Pilotwindenergieanlage im 2011. Sie befindet sich auf dem Nufenenpass auf 2465 Metern Höhe beim Stausee Gries. Sie ist immerhin Eropas höchstgelegene Windenergieanlage und produzierte elektrische Energie von bis zu drei Mio. Kilowattstunden, was dem Durchschnittsverbrauch von 800 Haushalten entspricht. Für den Bau, Betrieb und Unterhalt einer oder mehrerer Windenergieanlagen wurde 2011 die Gries Wind AG gegründet. Die Burgergemeinde Obergoms erteilte ihr seinerzeit das erforderliche Baurecht.

Neu strukturierte Beteiligungen

Nun haben die Eigentümer der Gries Wind AG ihre Beteiligungen neu strukturiert. Der Anteil von SwissWinds GmbH an der Gries Wind AG steigt mit einem Schlag von 5 auf 90 Prozent! Die Firma Gombau AG als lokaler Partner behält ihre Anteile und bleibt auch künftig mit 10 Prozent an der Gries Wind AG beteiligt. Die Einwohnergemeinde Obergoms war bisher grösster Einzelaktionär (Beteiligung 35%). Weitere bisherige Aktionäre, die ihre Anteile nun verkauft haben: die Services Industriels de Genève SIG (25 %), die Walliser Elektrizitätsgesellschaft (10%), EnAlpin AG (5 %) sowie die Elektrizitätswerk Obergoms AG, EW Goms Holding AG, EWBN, EVWR und die RELL AG (je 2 %).

©Text: Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch

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2 Kommentare

Thomas Leitlein

Bewerte ich die Strategie der AXPO, dann fällt mir auf, dass das Engagement für Windstrom im Ausland recht gross ist. Dei Kapazitäten für den Bezug des Stromes aber klein. Geld lässt sich leichter transferieren als Strom, so scheint es. Weiter ist bemerkenswert, dass hier mit zweierlei Mass die Bevölkerung informiert wird. Hier wird der Windstrom schlecht gemacht, aber im Ausland rentiert er. Das dürfte sich aber noch ändern.
Die Vergütung für Seewindstrom ist in Deutschland aber auch gar zu verlockend, um sie nicht zu nutzen und dann über die
Subventionen jammern, die hier die Strompreise in den Keller treiben.
Das macht mir schon etwas Sorgen.
Thomas Leitlein
Präsident FWA

Reto Miloni

AXPO-Alpiq und Co. stecken Milliarden in Offshore-Windparks, obwohl Netze bis in die Schweiz fehlen und ebenso ein solides Strommarktabkommen mit der EU. Das Kontrastprogramm der Gries-Wind AG zeigt den richtigen Weg in eine nachhaltige Energiezukunft Schweiz: mit Mountain-top Wind-, Solar- und Wasserkraft.

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