Swissolar appelliert an die eidgenössischen Räte, die Beratungen zur Energiestrategie 2050 so rasch wie möglich abzuschliessen, damit ab 2018 wieder die dringend nötigen Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien verfügbar sind. ©Bild: Swissolar

Sonniges 2015: Nullwachstum bei Photovoltaikanlagen

(Swissolar) Gemäss Swissolar trug 2015 die hohe Sonneneinstrahlung im vergangenen Jahr dazu bei, dass rund 2 % des Strombedarfs mit Solarenergie abgedeckt werden konnten. Der Zubau an Solarstrom-Anlagen lag gemäss Schätzungen von Swissolar bei einer Fläche von rund 2 Mio. m2, gleich hoch wie 2014. Swissolar fordert eine Verdoppelung des Zubaus und eine rasche Verabschiedung der Energiestrategie 2050.


Das Jahr 2015 bleibt uns als besonders warm, sonnig und niederschlagsarm in Erinnerung. Es war das drittsonnigste Jahr seit 1981, die Sonneneinstrahlung lag 6-7% höher als im Vorjahr.[1] Das hat sich auf die Erträge der Solaranlagen ausgewirkt: An einzelnen Tagen im Sommer stammten tagsüber fast 20 % des verbrauchten Stroms von der Sonne, während es im Jahresdurchschnitt nach provisorischen Schätzungen von Swissolar rund 2% waren. 2016 wird Solarstrom die wichtigste erneuerbare Stromquelle der Schweiz nach der Wasserkraft.

Stabiler Markt trotz schwierigen Voraussetzungen
Erzeugt wurde dieser Strom von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 1350 Megawatt (entspricht einer Fläche von rund 9,5 Mio. Quadratmetern). Im vergangenen Jahr hinzugekommen sind gemäss ersten Schätzungen rund 300 Megawatt, etwa gleich viel wie 2014. Swissolar zeigt sich zufrieden darüber, dass der Markt trotz schwieriger Voraussetzungen stabil bleibt. Für grosse Anlagen fehlt der Anreiz durch die Kostendeckende Einspeisevergütung KEV, da angesichts knapper Mittel nur kleine Jahreskontingente frei gegeben werden können und daher eine Warteliste von über 35‘000 Gesuchen besteht. Immer wichtiger wird deshalb der Markt der Kleinanlagen, die von der Einmalvergütung profitieren können. Besonders interessant ist diese in Kombination mit dem Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms. Dieser wird jedoch von vielen Elektrizitätswerken durch administrative und finanzielle Hürden unattraktiv gemacht.

Zubau muss verdoppelt werden
In Italien und Deutschland stammen bereits rund 8, resp. 7% des Stroms von Solaranlagen. Das zeigt, was mit einem klaren politischen Ziel möglich wäre. In der Schweiz muss bis in spätestens 20 Jahren der heutige Atomstrom-Anteil von 40% ersetzt werden. Solarstrom kann mindestens zwei Drittel davon liefern. Die dafür benötigte Leistung liegt bei 16‘000 Megawatt (entspricht einer Fläche von rund 100 Mio. Quadratmetern). Jährlich müssten demnach durchschnittlich 800 MW installiert werden, also mehr als doppelt so viel wie heute.

Energiestrategie rasch umsetzen
Die dazu benötigten Flächen (jährlich rund 5.5 Mio. Quadratmeter) sind verfügbar auf den Dächern und Fassaden unserer Gebäude, insbesondere bei Neubauten und Sanierungen. Zur Realisierung solcher Anlagen braucht es jedoch finanzielle Anreize, wie sie im Rahmen der Energiestrategie 2050 vorgesehen sind. Swissolar appelliert deshalb an die eidgenössischen Räte, die Beratungen zu diesem Geschäft so rasch wie möglich abzuschliessen, damit ab 2018 wieder die dringend nötigen Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien verfügbar sind.

Text: Swissolar

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