Bis zu 30% der Kosten zum Aufbau von PV-Dachanlagen in Indien können durch die verfügbaren Mittel bezuschusst werden.

Exportinitiative: Indien erhöht Budget für Ausbau PV-Dachanlagen

(©EEE) Wie die indische Regierung kürzlich bekannt gab, werden die staatlichen Finanzmittel für netzgebundene Photovoltaik (PV)-Dachanlagen im Rahmen der National Solar Mission von 6 Milliarden Indischen Rupien (INR) (umgerechnet knapp 84 Millionen EUR) auf 50 Milliarden INR (knapp 670 Millionen EUR) erhöht. Sie werden für den Aufbau von 4.2 GW dieses Anlagentyps im Wohn- und öffentlichen Bereich sowie im Sozialwesen bis 2020 bereitgestellt.


Die Finanzmittel stehen nicht für gewerbliche und industrielle PV-Dachanlagen zur Verfügung, da diese Sektoren von anderen Förderungen, u. a. Sonderabschreibungen sowie Zoll- und Steuerbegünstigungen, profitieren.

Special category states
Bis zu 30% der Kosten zum Aufbau von PV-Dachanlagen können durch die verfügbaren Mittel bezuschusst werden. Für ihre Verteilung sind die Solar Energy Corporation of India, eine staatliche Einrichtung zur Umsetzung der PV-Ziele Indiens, Finanzinstitute wie die State Bank of India und die einzelnen Bundesstaaten zuständig. Diese vergeben die Zuschüsse im Rahmen von Ausschreibungen und anderen Programmen. In „Special category“-Bundesstaaten werden sogar Kapitalzuschüsse von bis zu 70% der Projektkosten gewährt. Diese Staaten weisen im Vergleich zu „general category states“ eine schlechtere Infrastruktur sowie grössere soziale Probleme auf und gelten als wirtschaftlich rückständig. Entsprechend erhalten sie mehr Unterstützung von der Zentralregierung. Aktuell fallen die nordöstlichen Staaten Indiens sowie Sikkim, Uttarakhand, Himachal Pradesh, Jammu & Kashmir, Lakshadweep und die Andamanen- & Nikobaren-Inseln unter die Kategorie „special category state“.

Von den 100 GW, die von der indischen Regierung als offizielles PV-Leistungsziel bis 2022 festgelegt wurden, sollen 40 GW durch Dachanlagen realisiert werden (vgl. Marktnachricht vom 19.02.2015 >>). Laut einem indischen Beratungsunternehmen belief sich die installierte PV-Dachleistung in Indien zum 31. Oktober 2015 auf gerade einmal 525 MW und wird auch voraussichtlich nur 6.5 GW bis 2020 erreichen. In der aktuellen Mitteilung der Regierung zum geplanten Zubau von 4.2 GW an Dachanlagen wird nicht dargestellt, wie dies in Zusammenhang mit den geplanten 40 GW bis 2022 steht. Jedoch haben der Zentralregierung bisher 26 Bundesstaaten zugesichert, Gross Metering oder Net Metering für PV-Dachanlagen anzubieten. Bei Ersterem handelt es sich um die gesamte Einspeisung des erzeugten Stroms, vergütet zu Strommarktpreisen oder zum vereinbarten Tarif im Stromabnahmevertrag. Zudem beliefen sich laut Auskunft der Regierung die Stromgestehungskosten dieser Anlagen inzwischen auf nur noch 6.50 INR (0.09 EUR) pro Kilowattstunde. Sie seien damit geringer als für Strom aus Dieselgeneratoren, die in Indien in unterschiedlichen Sektoren als Hauptenergiequelle sowie als Back-up-Lösung zum Einsatz kommen.

An Indien interessierte Unternehmen können zur Kontakt- und Geschäftsanbahnung im 4. Quartal 2016 an der AHK-Geschäftsreise zum Thema Photovoltaik für Industriekunden in Indien >> teilnehmen. Die Informationsveranstaltung zu der Reise findet im 3. Quartal 2016 in Berlin statt.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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