Die flächendeckende Markteinführung von Grünem Wasserstoff bietet auch für die Automobilbranche enorme Chancen. ©Bild: Performing Energy

Performing Energy: Jetzt Markteinführung von grünem Wasserstoff schaffen

(PM) Das EU-Parlament hat Anfang Mai im Rahmen der Novellierung der Erneuerbaren Energien Richtlinie (Renewable Energy Directive, RED) beschlossen, dass Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, mit dem zweifachen seines Energiegehaltes auf die Treibhausgasminderungsverpflichtung der Kraftstoffe angerechnet werden kann.


Grüner Wasserstoff, der in Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben zum Einsatz kommt, kann sogar fünffach angerechnet werden.

Verbindung Strom- und Mobilitätswelt
Die EU legt damit den Grundstein für den Erfolg der Energiewende, denn grüner Wasserstoff verbindet die Strom- und Mobilitätswelt. Diese Integration eröffnet den Kraftwerksbetreibern erhebliche Potentiale zur Lösung der Probleme im Stromsektor. Welche Chancen und Herausforderungen, sich daraus für die deutsche Wirtschaft ergeben und welche energie- und industriepolitische Bedeutung der Grüne Wasserstoff einnimmt, diskutierten am 7. Mai Vertreter der DWV-Fachkommission Performing Energy sowie Vertreter der deutschen Mineralöl- und Automobilindustrie mit Mitgliedern des deutschen Bundestages. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Europa aufgrund des steigenden globalen Energiekonsums und der geringen heimischen fossilen Rohstoffreserven auf einen erfolgreichen und wirtschaftlich nachhaltigen Übergang in eine regenerative Energieversorgung angewiesen ist.

Schlüsselrolle
Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird (strombasierter Kraftstoff bzw. Grüner Wasserstoff), kann zukünftig bei der Integration der Energiesektoren Strom und Verkehr eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn der Energieträger dient nicht nur zum Ausgleich der Volatilität der regenerativen Energiequellen (Wind, Sonne), sondern auch den Ansprüchen im Verkehrssektor. Denn der Grüne Wasserstoff kann kurzfristig unmittelbar bei der Herstellung von Diesel, Benzin oder Kerosin zur Zielerreichung der Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.

„Bei der beschlossenen zweifachen Anrechnung des Grünen Wasserstoffs könnten bereits mit drei Gigawatt (GW) Elektrolyseleistung die Treibhausgase um drei Prozent gegenüber dem Referenzwert von Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation gesenkt werden“, so Werner Diwald, Sprecher der Fachkommission Performing Energy.

Zügige Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht
„Gleichzeitig stehen damit drei GW flexible Regelleistung zur Systemstabilisierung im Strombereich kostenlos zur Verfügung. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass das EEG-Umlagekonto durch die Entnahme des Stromes zur Produktion strombasierter Kraftstoffe aus dem Gesamtvergütungssystem entlastet wird. Voraussetzung dafür ist aber die konsequente und zügige Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht“, so Diwald weiter.

Auch für die Mineralölindustrie ist der Einsatz des Grünen Wasserstoffs im Raffinierungsprozess attraktiv. "Mit einer hocheffizienten, kurzen Prozesskette kann im Raffinerieprozess beispielsweise nachhaltig umweltfreundliche Kraftstoffe für hocheffiziente Motoren erzeugt werden. Daher finden wir eine Substitution des für die Kraftstoffherstellung genutzten fossilen Wasserstoffs durch grünen, erneuerbaren Wasserstoff (Power-to-Gas) zur Reduzierung der Treibhausgasemissionswerte sehr sinnvoll und zielführend," so Tobias Wolny, Pressesprecher und Leiter externe Kommunikation bei BP Deutschland.

Enorme Chancen
Die flächendeckende Markteinführung von Grünem Wasserstoff bietet auch für die Automobilbranche enorme Chancen. „Audi hat mit seinem e-gas Projekt bereits die technologische Möglichkeit einer nachhaltigen, kurzfristig umsetzbaren und CO2-neutralen Mobilität nachgewiesen. Doch nicht allein die e-gas Produktion ist Bestandteil des Projektes. Sobald es eine funktionierende Infrastruktur gibt, kann die Power-to-Gas-Anlage auch den Wasserstoff, der in der Elektrolyse entsteht, als Treibstoff für Brennstoffzellen-Autos zur Verfügung stellen“ so Hermann Pengg, Head of Renewable Fuels der Audi AG.

Text: Performing Energy - Bündnis für Windwasserstoff

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