Der derzeit planwirtschaftlich ausgerichtete Wälzungsmechanismus für den EEG-Ökostrom ist Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Probleme auf dem Strommarkt.

Fehler im System: Strompreise für Grossabnehmer sinken weiter massiv

(IWR) Der Abwärtstrend bei den deutschen Strompreisen für die Grossabnehmer und die Industrie hält auch im September 2013 weiter an. Für Grundlaststrom kostet im laufenen Monat im Mittel nur noch 4.17 Cent pro kWh. Das ist ein Rückgang um 6.6 % gegenüber dem Vorjahr (September 2012: 4.47 Cent/kWh), teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR).


Die Ergebnisse basieren auf den Spotmarkt-Daten der Strombörse. Noch deutlicher fällt der Preisrückgang für die ersten neun Monate des laufenden Jahres aus. Von Januar bis September 2013 sinkt der mittlere Preis für Grundlaststrom auf 3.79 Cent pro kWh. Das ist im Vergleich zum selben Zeitraum des Jahres 2012 (4.31 Cent pro kWh) ein Rückgang um 12 %. Gegenüber 2011 fällt die Entlastung für die Grossabnehmer mit 26.4 % noch deutlicher aus.


Kleine zahlen für die
grossen
Den ständigen Preisrückgang für die Grossabnehmer bezahlen die privaten Stromverbraucher paradoxerweise mit immer höheren Strompreisen. Der Grund für diese Fehlentwicklung ist die von der deutschen Bundesregierung und auf Initiative der Energiewirtschaft im Jahr 2010 eingeführte Neuregelung des Wälzungsmechanismus zur Vermarktung von Strom nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG).


Konstruktionsfehler
„Ein Konstruktionsfehler im EEG-Vermarktungsmechanismus führt dazu, dass die erneuerbaren Energien die Grosshandelspreise immer weiter senken, die Verbraucher den steigenden Vorteil für die Grossabnehmer aber über einen stetig höheren Strompreis bezahlen“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch in Münster. Der derzeit planwirtschaftlich ausgerichtete Wälzungsmechanismus für den EEG-Ökostrom ist Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Probleme auf dem Strommarkt, etwa für eine steigende EEG-Umlage selbst ohne weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, die durchlaufenden Kohlekraftwerke oder die Rekord-Stromexporte, so das IWR.

Text: Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

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