«Mit dieser Photovoltaikanlage haben wir eine weitere Etappe auf dem eingeschlagenen Weg zurückgelegt», so Yves Formaz, Direktor des Sägewerks. ©Foto: T. Rütti

«Die Jahresproduktion Rabotage du Rhône SA ist mit 1,6 Millionen kWh grösser als der Eigenbedarf», so Elio Ricciardone von der Firma Elioweld R.D.V. ©Foto: T. Rütti

Paul-Alain Clivaz von der Gruppe SEIC-Télédis plädiert dafür, den Faktor Wallisersonne als starke und treibende Kraft heute und noch viel mehr künftig zu nutzen. ©Foto: T. Rütti

Wallis: 1.6 MW PV-Anlage in Evionnaz

(TR) Mit der Inbetriebnahme der 1.6 MW Photovolatikanlage geht auf dem Säge- und Hobelwerk Rabotage du Rhône SA eine der grössten Solarstromanlagen im Wallis ans Nezt. Die Voraussetzungen in Evionnaz waren insofern vorteilhaft, als hier mehrere grössere Dächer zur Verfügung standen, die fast restlos mit Panels bestückt werden konnten. Die Gestehungskosten pro kWh betragen rund 18 Rappen.


Paul-Alain Clivaz, Verantwortlicher der Abteilung Erneuerbare Energien der Gruppe SEIC-Télédis, nannte neulich gegenüber den Medien auch den Faktor Wallisersonne als eine starke, treibende Kraft, die es heute und noch viel stärker künftig zu nutzen gelte. «Die Jahresenergieproduktion allein der Photovoltaik-Anlage dieses Säge- und Hobelwerks ist mit 1,6 Millionen kWh beträchtlich grösser als der Eigenbedarf des Unternehmens selbst. 350 Haushalte könnte man mit dieser Jahresproduktion mit Energie versorgen», sagte Elio Ricciardone von der mitinvolvierten Firma Elioweld R.D.V..

Partnerschaftlich und gemeinsam
Realisiert wurde das ehrgeizige Photovoltaik-Projekt von folgenden Unternehmen, die gegenüber den Medien ihre funktionierende Partnerschaft hervorhoben:

  • Familienunternehmen Sägewerk Rabotage du Rhône SA (Evionnaz)
  • Elektrizitätsunternehmen Groupe SEIC-Télédis (Vernayaz VS), inklusive Multimedia
  • Elioweld R.D.V. (Evionnaz VS), Metallkonstruktionen und Schweissen, industrielle Forschung, Entwicklung und Verkauf

 

Die Fakten auf einen Blick
Erste Gespräche mit Swissgrid im Zusammenhang mit der Verwirklichung des Projektes fanden im April 2010 statt. Im Mai 2012 wurde das Ganze konkret und das Prinzip einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit konnte ausgehandelt werden. Mitte November 2012 war Baubeginn. Bereits Ende Dezember konnte ein Teilbereich in Betrieb genommen werden. Insgesamt wurden 6’144 Module aus chinesischer Produktion auf einer Fläche von 10’000 m2 verbaut. Die installierten 97 Wechselrichter stammen aus der Schweiz. Die Anlage verfügt über eine Transformatorenstation. Die installierte Leistung beträgt 1.6 MW kW und die Jahresproduktion liegt bei 1’600’000 kWh. Rund 30 Prozent des Stromverbrauchs der Gemeinde Evionnaz kann damit abgedeckt werden, wenn man die hier ansässigen Industriebetriebe, allen voran die BASF, nicht in diese Berechnung einbezieht. Das Investitionsvolumen beträgt rund 3 Millionen Franken. Die Stromkosten liegen bei ungefähr 18 Rappen/kWh.

D
as nachwachsende Naturprodukt Holz
«Die neue Photovotaikanlage auf unserem Dach ist ein weiteres Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, das wir auch im Zusammenhang mit unserem 50-Jahr-Jubiläum abgelegt haben. Mit der Installation einer Anlage von solchem Ausmass haben wir eine weitere Etappe auf dem eingeschlagenen Weg zurückgelegt», so Yves Formaz, Direktor des Sägewerks. Laut den Gebrüdern Yves und Claude Formaz gehören Umweltaspekte und erneuerbare Energien seit jeher zu den Kernkompetenzen und zur Geschäftsphilosophie der Rabotage du Rhône SA, «denn schliesslich wird hier ausschliesslich das nachwachsende Naturprodukt Holz verarbeitet und angeboten».

Nachhaltigkeit
ist hier nicht Neuland
Was in Sachen Umwelt und erneuerbarer Energie bereits zuvor getan wurde: 2005 riss man die zu klein gewordene Hobelhalle ab und baute sie komplett in Holz wieder auf, wobei das Gebäude vollständig isoliert wurde. Die Heizung wurde ersetzt, die Leistung der Absauganlage erhöht. 2007 errichtete das Unternehmen ein Fernwärmeheizwerk, das mit Holzabfällen aus dem Sägewerk alimentiert wird. Die Wärme versorgt nicht nur die Rabotage du Rhône SA, sondern auch eine benachbarte Firma sowie eine Wohnung.

Tag der offenen Türe
Am 22. Juni findet in Evionnaz bei der Rabotage du Rhône ein Tag der offenen Türe statt. Dabei wird man auch über Firmengeschichtliches informiert: 1962 wurde das Säge- und Hobewerk Rabotage du Rhône SA von Moritz Grenon gegründet. Nach dessen Tod 1964 musste eine Nachfolgeregelung gefunden werden. Die Lösung fand sich in der Person von Marius Formaz, dem damaligen Geschäftsführer des Sägewerks Bex AG. Die Rabotage du Rhône SA befindet sich heute zu 100 Prozent im Besitze der Familie Formaz. Geführt wird das Unternehmen von den Gebrüdern Yves und Claude Formaz, also den Söhnen von Marius Formaz.

Infos: Rabotage du Rhône SA Elioweld R.D.V. Groupe SEIC-TELEDIS

©Text: Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch

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