Die Klimastiftung hat im letzten Jahr Klimaprojekte von kleinen und mittleren Unternehmen mit drei Millionen Franken gefördert. Bild: Klimastiftung

Klimastiftung Schweiz: Zugpferd für Klimaschutz und Wirtschaftsförderung

(PM) Schreinereien, Gärtnereien, Druckereien und Hotelbetriebe sind besonders fleissig im Umsetzen von klimafreundlichen Massnahmen. Das zeigt sich im Geschäftsbericht 2012 der Klimastiftung Schweiz, der am Dienstag, 11. Juni, erscheint. Die Stiftung hat im letzten Jahr Klimaprojekte von kleinen und mittleren Unternehmen mit drei Millionen Franken gefördert. Das eingesparte CO2 der geförderten Projekte entspricht dem Jahresausstoss einer Schweizer Kleinstadt.


«Klima schützen. KMU stärken.» – Fast hundert Klimaprojekte von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hat die Klimastiftung Schweiz im Jahr 2012 nach diesem Motto gefördert. Zusätzlich wurden 200 KMU finanziell unterstützt bei ihrer Zusammenarbeit mit der Energie-Agentur der Wirtschaft. Ziel der Stiftung ist, den KMU, die sich für das Klima engagieren wollen, die Umsetzung konkreter Massnahmen mit einer Finanzspritze zu ermöglichen. Dabei erhalten KMU 30 Franken pro gesparte Tonne CO2 oder 10 Franken pro gesparte Megawattstunde Strom. «Die Stiftung ist ein Zugpferd für diejenigen KMU, die ihren Energieverbrauch messbar reduzieren wollen», sagt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. Seit der Gründung 2008 wurde die Stiftung kontinuierlich bekannter, was dazu führte, dass 2012 aus allen Kantonen der deutschen und französischen Schweiz sowie aus Liechtenstein Anträge gestellt wurden.

Umweltfreundliche Schreiner und Gärtner
Einige Branchen sind besonders stark unter den geförderten KMU vertreten, wie sich im heute publizierten Geschäftsbericht zeigt. «Es gibt in manchen Branchen typische Massnahmen, die für die Unternehmer attraktiv sind, weil sie sich langfristig auch finanziell lohnen», erklärt Vincent Eckert. Beispielsweise sind dies Gärtnereien, die mit Energieschirmen ihre Gewächshäuser isolieren, Hotels und Wäschereien, die Abwärme aus dem Betreib nutzen oder Holzbau- und Schreinereibetriebe, die Holzabfälle in effizienten Heizungen vor Ort in Wärme verwandeln. Auch von Druckereien sind mehrere Anträge eingegangen. «Dort ist zum Beispiel eine effiziente Beleuchtung ein grosses Thema», sagt Vincent Eckert.

Am häufigsten sparen die geförderten KMU Energie, indem sie Gebäude und Rohre isolieren, sich einem Fernwärmenetz anschliessen oder wie die Druckereien die Beleuchtung modernisieren. Alle im Jahr 2012 geförderten Energiespar-Projekte zusammen vermindern die CO2-Emissionen der betreffenden KMU in den nächsten zehn Jahren um 50'000 Tonnen und den Strombedarf um 20'000 Megawattstunden. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoss der Einwohner einer Schweizer Kleinstadt. Gleichzeitig profitieren die KMU von langfristig tieferen Energiekosten und moderneren Einrichtungen.

Zwölf Erfindungen mit grossem Potenzial
Neben 86 Energieeffizienz-Projekten hat die Klimastiftung Schweiz auch zwölf Innovationsprojekte unterstützt. Bei diesen Projekten entwickeln Schweizer oder Liechtensteiner Unternehmer ein klimafreundliches Produkt. Oft ermöglichen diese Erfindungen eine bessere Nutzung vorhandener Energie. Beispielsweise sollen Hochleistungs-Sonnenkollektoren Wärme erzeugen, die auch für industrielle Prozesse genutzt werden kann. Ein anderes Projekt ermöglicht die Aufbereitung von Biogas zu Erdgasqualität direkt auf dem Bauernhof. Dadurch kann das Biogas effizienter verwertet werden, zum Beispiel als Treibstoff. «Das Potenzial der Innovationsprojekte zum Sparen von Strom und fossilen Brennstoffen ist sehr gross. Genaue Prognosen sind aber schwierig», sagt Vincent Eckert.

Zukunft der Stiftung durch Bundesratsentscheid gesichert
Die Strategie der Klimastiftung Schweiz ist eng gekoppelt an die Klimapolitik des Bundes. Denn die Stiftung wird getragen von 24 grossen Dienstleistungsunternehmen in der Schweiz und in Liechtenstein. Diese spenden ihre Rückvergütungen aus der CO2-Abgabe an die gemeinsame Stiftung. Da der Bundesrat entschieden hat, die CO2-Lenkungsabgabe bis 2020 beizubehalten, ist auch die Zukunft der Stiftung bis Ende des Jahrzehnts gesichert. «Durch die grossen Mengen an eingespartem CO2 hilft die Klimastiftung Schweiz direkt mit, die nationalen Klimaziele zu erreichen», erklärt Gabriele Burn, Präsidentin der Stiftung.

Gewachsen ist die Klimastiftung Schweiz 2012 insbesondere durch den Zugang von fünf weiteren Partnern. Zudem erlaubt die Zusammenarbeit mit der LIFE Klimastiftung Liechtenstein, neu auch liechtensteinische KMU zu fördern. Dadurch erhielten bereits erste Projekte aus dem Fürstentum Liechtenstein finanzielle Unterstützung. «Das nächste Ziel ist nun, auch im Tessin KMU anzusprechen», sagt Vincent Eckert.

Durch die Zusammenarbeit der Dienstleistungsfirmen kann die Stiftung mit einem geringen Administrationsaufwand funktionieren. Gabriele Burn fasst im Geschäftsbericht zusammen: «Wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Nun arbeiten wir konsequent weiter mit dem Ziel, das Klima zu schützen und gleichzeitig die KMU in der Schweiz und in Liechtenstein zu stärken.»

Geschäftsbericht 2012 der Klimastiftung Schweiz >>

Text: Klimastiftung Schweiz

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