Bundesrat Alain Berset würdigte die beispielhaften Anstrengungen der Paulusdruckerei zur Verbesserung der Energieeffizienz. Fotos: T. Rütti

Die Druckmaschine KBA Rapida 106 kann 18‘000 Bogen einseitig oder 15‘000 Bogen beidseitig bedruckten. Sie verfügt über eine vollautomatische Kontrolle und Steuerung.

Klimastiftung: Zuschuss zur Modernisierung der Paulusdruckerei

(©TR) Die neuen technischen Anlagen der Druckerei Saint-Paul in Freiburg sind beispielhaft in puncto Umweltfreundlichkeit. Dies dank einem Projekt zur Optimierung der Energieeffizienz, welches von der Klimastiftung Schweiz mit einem Zuschuss Beitrag von 34'000 Franken unterstützt wurde.


Die Freiburger Paulusdruckerei hat eine neue Druckerpresse angeschafft, um für die wirtschaftlichen und technischen Herausforderungen der Branche der kommenden Jahre gewappnet zu sein. Bei dieser Gelegenheit überdachten die Verantwortlichen die technischen Anlagen des Standorts in ihrer Gesamtheit und schenken dabei dem Aspekt Umweltfreundlichkeit ihre spezielle Aufmerksamkeit. Zusatzkosten, die gegenüber den Medien nicht genau beziffert werden konnten, entstanden vorab durch folgende drei Massnahmen:

  • Zur Kühlung der Druckhalle und der neuen Druckerpresse wurde ein Freecooling-System gewählt und installiert. Dabei kommt zur Kühlung die (kostenlose) Aussenluft zum Einsatz, sobald die Aussentemperatur niedriger als die Innentemperatur der Halle ist.
  • Die neue Presse konnte mit einer Vorrichtung versehen werden, welche die Nutzung ihrer eigenen Abwärme ermöglicht. Dies bringt eine signifikante Senkung des Energieverbrauchs für den strombetriebenen Trockner mit sich.
  • Die bisherigen Lampen wurden durch adaptive Leuchten mit elektronischem Vorschaltgerät ersetzt, die sich automatisch an die jeweiligen Tageslichtverhältnisse anpassen.


Allein dies drei Massnahmen ermöglichen jährliche Einsparungen von mindestens 350'000 kWh, wie es seitens der involvierten Klimastiftung Schweiz hiess. In der Pressemitteilung der Druckerei Saint-Paul ist sogar von Einsparungen in der Höhe von insgesamt «nahezu einer halben Million kWh» die Rede. Jedenfalls soll der Faktor Umwelt namentlich im Zusammenhang mit den Trocknungseinheiten sowie den Lüftungs- und Klimaanlagen «eine entscheidende Rolle» gespielt haben.

«Wer die Energieeffizienz steigert, bleibt wettbewerbsfähig»
An die umweltschutzbedingen Zusatzkosten steuerte die Klimastiftung Schweiz einen Zuschuss von 34‘000 Franken bei, also etwa 20 Prozent dessen, was in die speziellen Massnahmen investiert wurde. Dank dieses Beitrags konnte die Druckerei somit bei ihrer technischen Umrüstung energie- und umweltbezogene Aspekte stärker berücksichtigen. Das Projekt gelte insofern als richtungsweisend, als das Unternehmen sämtliche Möglichkeiten der Stromersparnis überprüft habe, so Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz. «Viele KMU in der Schweiz und in Liechtenstein haben noch ein grosses Einsparpotential in Sachen Energie und CO2. Wer die Energieeffizienz seines Betriebs steigert, bleibt wettbewerbsfähig und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz», so Vincent Eckert. Zweimal jährlich befinde die Klimastiftung über Förderbeiträge für Grossprojekte wie etwa jenes der Paulusdruckerei, während kleinere Anträge laufend behandelt würden; die Stiftung habe seit ihrer Gründung 2008 über 170 KMU-Klimaschutz-Projekte mit 6,8 Millionen Franken unterstützt. Die gemeinnützige Klimastiftung Schweiz stehe jenen Firmen offen, die, wie die Imprimerie Saint-Paul, durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollten.

Investitionen in Zeiten der Krise tätigen
Das gesamte Investitionsprojekt schlug mit über 5 Millionen Franken zu Buche. Laut Thierry Mauron, Direktor der Saint-Paul-Gruppe, und Thomas Burri, Direktor der Druckerei Saint-Paul, besagt eine Regel, dass Investitionen in Zeiten der Krise getätigt werden sollten. Die Druckerei Saint-Paul, mit ihren über 140 Mitarbeitenden der grösste Betrieb dieser Branche im Kanton Freiburg, habe sich diese Optik zu eigen gemacht und nehme jetzt ein topmodernes Produktionsmittel in Betrieb. Die neue Druckmaschine KBA Rapida 106 mit acht Farben und Lackierwerken ist offenbar die erste Maschine dieses Typs in der Schweiz. Sie wiegt 97 Tonnen und ist 25 Meter lang. Pro Stunde bedruckt sie 18‘000 Bogen einseitig oder 15‘000 Bogen beidseitig. Und vor allem: Sie verfügt über eine vollautomatische Kontrolle und Steuerung während der Produktion. «Diese Investition in eine von höchster Technologie geprägte Maschine – eine der modernsten in Europa – bietet unserem Unternehmen das Rüstzeug für die Herausforderungen der kommenden Jahre», erklärten Thierry Mauron und Thomas Burri, anlässlich der Einweihung, der auch Bundesrat Alain Berset beiwohnte. Er würdigte die beispielhaften Anstrengungen der Paulusdruckerei zur Verbesserung der Energieeffizienz beziehungsweise im Interesse des Klimaerhalts für kommende Generationen.

Klimastiftung Schweiz

Druckerei Saint-Paul

Text: © Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch

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