Das Heiz- und Kühlkonzept der Purnatur AG ist in der Gewächshausbranche eine Neuheit. Bild: Klim

Die neuen Wärme- und Kälteprozessoren der Purnatur AG wurden von der Klimastiftung Schweiz mitfinanziert. Bild: Klimastiftung Schweiz

Klimastiftung Schweiz: Tomaten aus Ellikon werden grüner

(PM) Die Purnatur AG in Ellikon an der Thur gehört zu den ersten Betrieben der Gewächshausbranche, die eine umweltfreundliche Ammoniak-Kälteanlage zum Heizen und Kühlen benutzen. Die Klimastiftung Schweiz hat die Purnatur AG bei der Anschaffung der Anlage unterstützt. Heute, 4. Oktober, wird die Anlage eingeweiht. Sie spart rund 660 Tonnen CO2 pro Jahr.


Die Purnatur AG in Ellikon an der Thur (ZH) braucht beides, Wärme und Kälte. Während der Verarbeitungsbereich gekühlt wird, muss das Tomatenhaus beheizt werden. Mittels eines ausgeklügelten Steuerungssystems wird Grundwasser zur Kühlung der Kompressoren, wie auch mittels Wärmepumpe zur Beheizung der Gewächshäuser genutzt. Auch die Kaltwasserversorgung des Verarbeitungsbetriebes ist in das Konzept mit eingebunden. Die komplette Wärmesteuerung wird zudem von einer Mastersteuerung optimiert. Diese regelt unter anderem auf der Basis von Wetterprognosen die Wärmeerzeugung und -speicherung.

Höchstleistung Schweizerischer Ingenieurkunst
«Diese Integration von verschiedensten Komponenten wurde so in der Schweiz noch nie realisiert und stellt eine Höchstleistung Schweizerischer Ingenieurkunst dar», sagt Lorenz Stopper, Finanzchef der Purnatur AG. Die Firma betreibt die gesamte Anlage mit dem natürlichen Kältemittel Ammoniak (NH3). Anders als herkömmliche Kältemittel ist Ammoniak kein Treibhausgas. Zum Heizen der Gewächshäuser nutzt die Purnatur AG zwischen 4-5 Gigawatt Heizenergie aus der Abwärme der Kühlanlage und der Wärme aus dem Grundwasser. Bisher heizte das Unternehmen mit fossilen Brennstoffen. Am 4. Oktober weihten die Purnatur AG und die Klimastiftung Schweiz die neue Anlage ein. «Bei Gewächshäusern ist das Potenzial zum CO2-Sparen sehr gross», erklärt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Klimastiftung Schweiz, und ergänzt: «Wir freuen uns, dass die Purnatur AG hier mit gutem Beispiel vorangeht.»



Geld für klimafreundliche KMU
Die Klimastiftung Schweiz unterstützt das Unternehmen in Ellikon an der Thur mit über 150'000 Franken, das sind 30 Franken pro jährlich gesparte Tonne CO2. «Unser Ziel ist, KMU möglichst unkompliziert zu unterstützen, egal, ob sie energiesparende Maschinen kaufen, ihre Räumlichkeiten besser isolieren oder ein Grossprojekt realisieren wie die Kühlanlage der Purnatur AG», erklärt Vincent Eckert.

Für die Purnatur AG war der Beitrag der Klimastiftung Schweiz ausschlaggebend, sich für die teurere, aber bessere Variante der Kälteanlage zu entscheiden. «Die Investition in die moderne Anlage war zwar gross, doch sie wird den Verarbeitungsbetrieb und den Tomatenanbau langfristig wirtschaftlicher und ökologischer machen», sagt Martin Kellermann, CEO der Purnatur AG. Statt nur über den Umweltschutz zu reden, könne seine Firma mithilfe der Klimastiftung Schweiz selbst einen Beitrag leisten.

Neben den Energiespar-Projekten fördert die Klimastiftung Schweiz auch die Entwicklung von klimafreundlichen Produkten wie Elektro-Autos oder Solaranlagen. Anträge für die Unterstützung grösserer Projekte können jeweils per 1. März und 1. September bei der Klimastiftung Schweiz eingereicht werden. Anträge für Standardmassnahmen unter 20'000 Franken werden laufend bewilligt.

Text: Klimastiftung Schweiz

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