30 Häuser und Gewerbeliegenschaften beliefert der Wärmeverbund Lohn mit Wärme. Bild: lohn.ch

Wärmeverbund Lohn: Damit das Holz im Dorf bleibt

(PM) Statt auf Öl setzt das Schaffhauser Dorf Lohn zum Heizen neu auf das Holz aus seinen eigenen Wäldern. Mit der Unterstützung der Klimastiftung Schweiz wurden diesen Sommer eine Heizzentrale und eine Fernwärmeleitung gebaut. 30 Häuser und Gewerbeliegenschaften beliefert der Wärmeverbund Lohn seit gestern Donnerstag, 13. September, mit Wärme.


Holz gibt es im Kanton Schaffhausen mehr als genug. Bisher hat die Gemeinde Lohn ihr Holz vor allem exportiert und gleichzeitig Erdöl zum Heizen gekauft. Gestern Donnerstag hat die Gemeinde den Wärmeverbund Lohn in Betrieb genommen. Dieser betreibt in einer Siloanlage des Tonwerks Lohn eine Heizzentrale mit 3 Holzkesseln. Diese versorgt über eine 1,6 Kilometer lange Fernwärmeleitung 30 Liegenschaften mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Gefeuert wird mit Holz aus den umliegenden Wäldern. Dieses wächst wieder nach und bindet das CO2, das bei der Verbrennung entsteht. Rund 500 Tonnen CO2, die vorher durch die Erdölverbrennung freigesetzt wurden, fallen jedes Jahr weg. Auch diverse Transporte von Holz aus Lohn heraus und von Erdöl ins Dorf entfallen.

Stiftungsbeitrag ermöglichte Kredit
Unterstützt wird der Wärmeverbund Lohn von der Klimastiftung Schweiz. Die Stiftung hilft KMU, kleine oder grosse Massnahmen zum Sparen von CO2 oder Strom umzusetzen. Für jede jährlich gesparte Tonne CO2 zahlt die Klimastiftung Schweiz 30 Franken, für jede jährlich gesparte Megawattstunde Strom 10 Franken. Über 150 KMU haben seit der Gründung der Stiftung 2008 bereits von dieser Unterstützung profitiert. Für den Wärmeverbund Lohn hat der Stiftungsbeitrag von 72'000 Franken dazu beigetragen, die Sicherheit für einen Kredit von der Bank zu gewährleisten. «Wir sind das erste Projekt dieser Art, das unsere Bank unterstützt», erklärt Andreas Ehrat, Verwaltungsrat des Wärmeverbunds Lohn. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Franken.



«Ein Vorbild für unsere Energiepolitik»
Die Idee zum Wärmeverbund hatten die Einwohner von Lohn, als gleich mehrere Ölheizungen im 700-Seelen-Dorf eine Erneuerung brauchten. «Wir überlegten, welche Alternativen zum Öl in Frage kommen», erzählt Andreas Ehrat. Bei den 170 Hektaren Waldfläche in der Gemeinde bot sich eine moderne Holzheizung als Lösung an. Der Preis für die ökologische Holzwärme ist für die Kunden des Wärmeverbunds in etwa gleich wie zuvor für das Erdöl, sagt Andreas Ehrat. Für das Dorf bringt es allerdings die Unabhängigkeit von den schwankenden Ölpreisen. Zudem wurde ein Teilzeit-Arbeitsplatz geschaffen. Der Schaffhauser Regierungsrat und Vorsteher des Baudepartementes Reto Dubach war bei der Inbetriebnahme dabei und freut sich über die Initiative der Gemeinde Lohn: «Der Wärmeverbund Lohn ist ein Vorbild für unsere Energiepolitik. Wir wünschen uns noch mehr Bauherren, welche ihre Eigenverantwortung wahrnehmen, sich engagieren und die Energiewende vorantreiben.»

Text: Klimastiftung Schweiz

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