Mechanismus der Ökostrombörse Schweiz.

Ökostrombörse Schweiz: Start am 5. März

(PM) Der Bund will sie, die Wirtschaft will sie, die Bevölkerung will sie – erneuerbare Energie. Doch harzt es hierzulande an einer entscheidenden Stelle: Wegen der sogenannten Deckelung erhalten viele Produzenten und solche, die es werden wollen, keine kostendeckende Vergütung für den Strom, den sie aus Sonne, Biomasse, Wind oder Wasser gewinnen. Die Ökostrombörse Schweiz, die am Montag, den 5. März 2012 online geht, schafft einen Ausweg aus dem Dilemma.


Spätestens seit Fukushima spricht die ganze Schweiz von den erneuerbaren Energien. Viele Menschen wollen den Worten Taten folgen lassen und ein dezentrales Projekt zur Gewinnung von Strom aus Sonne, Biomasse, Wind oder Wasserkraft umsetzen. Bund und Parlament hatten dann auch beschlossen, solche privaten Projekte zu fördern – mit der sogenannten Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Damit sollen die Produzenten von sauberer Energie für ihre ökologischen Zusatzinvestitionen entschädigt werden. Das Problem ist nur, dass der Bund eine Deckelung der Förderbeiträge verfügt hat und daher viele Projekte nicht unterstützt werden. Derzeit stehen mehr als 15'000 Projekte auf der Warteliste für die KEV.

Engpass umgehen
Doch jetzt gibt es eine Möglichkeit, den Förder-Engpass zu umgehen: Am 5. März ging die Ökostrombörse Schweiz (www.Oekostromboerse-Schweiz.ch) online und bietet eine Alternative zur KEV. Stromproduzenten nicht geförderter Photovoltaik-, Wind-, Wasser- und Biomasseanlagen können auf dieser virtuellen Börse ihren nachhaltigen Strom den Energieversorgern anbieten und erhalten dafür einen marktgerechten Preis. Das Angebot richtet sich insbesondere an private Produzenten, die beispielsweise Strom durch Photovoltaikflächen auf dem eigenen Dach erzeugen. Bereits nutzen namhafte Energieversorger wie die Wasserwerke Zug WWZ, die Aargauer Energiewerke AEW und das Elektrizitätswerk des Kantons Zürich EKZ die Börse. Weitere Energieversorger bereiten die Teilnahme vor.

Beteiligte profitieren
Von der Schweizer Ökostrombörse profitieren alle Beteiligten: Stromproduzenten ohne KEV-Förderung können damit eine zusätzliche Einnahmequelle erschliessen und Investitionskosten decken. Stromkunden bekommen regional und nachhaltig produzierten Strom aus der Schweiz. Und die Energieversorger können die Nachfrage zu einem günstigen Preis befriedigen. Die Ökostrombörse Schweiz macht die Produktion erneuerbarer Energien trotz der Deckelung attraktiv und etabliert einen zuverlässigen Markt für nachhaltig produzierten Strom.

Die Ökostrombörse Schweiz wird von Energie Zukunft Schweiz (EZS) betrieben und ist eine gemeinsame Initiative der drei Partner EKZ, AEW und EZS. Und so funktioniert es: Energieversorger schreiben auf der Börse online aus, wie viel erneuerbaren Strom sie in einem bestimmten Zeitraum benötigen. Produzenten registrieren sich auf der Internet-Plattform und nennen im Rahmen der Ausschreibung Preise und Mengen, die sie anbieten können. Nach Ablauf der Bietzeit erhalten die günstigsten Angebote den Zuschlag, bis die nachgefragte Menge gedeckt ist. Anschliessend werden Lieferverträge abgeschlossen und der Ökostromlieferant erhält das Entgelt für seine Leistung direkt vom Energieversorger.

Text: Energie Zukunft Schweiz (EZS)

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