Die Frage nach Verantwortung und Schuld wird durch die staatliche Untersuchungskommision für den AKW-GAU ausdrücklich ausgeklammert.

Fukushima: Gleiche Köpfe – Neue Energiepolitik?

(SES) Die Frage nach Verantwortung und Schuld wird durch die staatliche Untersuchungskommision für den AKW-GAU ausdrücklich ausgeklammert. Niemand ist bisher zur Verantwortung gezogen worden, weder Manager, Politiker, Wissenschafter noch hohe Beamte – auch die Mitarbeiter im neuen Reaktorsicherheitsamt sind die gleichen wie vorher.


Sachio Yamaguchi, Vorsitzender der Umweltorganisation «Citizens‘ Nuclear Information Center» beschreibt in seiner Neujahrsbotschaft seine Beobachtung, dass diese Leute überhaupt keine Reue zeigen. Dementsprechend auch die Haltung der Kommission im Wirtschaftsministerium, die zur Zeit das Konzept für die künftige Energiepolitik Japans erarbeitet.

Ein Drittel atomkritisch
Nur gerade ein Drittel der 25 Mitglieder der Kommission sind atomkritisch. Tetsuya Iida, ein bekannter atomkritischer Energiefachmann und Mitglied der Kommission, kritisiert, dass sich Arbeit und Denken derselben nicht verändert habe, ja dass gar eine Tendenz zum Rückschritt ins Atom-Zeitalter bestehe.

Weniger AKW
Sicher ist nur: Japan wird künftig weniger AKW haben als vor Fukushima geplant. Zur Zeit sind noch sechs der 54 japanischen Reaktoren am Netz. Zwei der vier Hauptinseln Japans – Shikoku und Kyushu – sind bereits ab 13. Januar dieses Jahres atomfrei.

Die Schweizerische Energie-Stiftung SES setzt sich dafür ein, dass der Super-GAU in Fukushima nicht vergessen geht. Dank der japanischen Fachjournalistin Kaori Takigawa berichtet sie monatlich über Aktualitäten & Hintergründe aus Japan.

Text: Schweizerische Energie-Stiftung SES, Quelle: ISEP, CNIC

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1 Kommentare

Tom

Spiegel online vom 24.1
50 von 54 Atomreaktoren sind abgeschaltet
"Japans Industrieminister Yukio Edano sagte jedoch vergangene Woche, es müssten Maßnahmen getroffen werden, falls im Sommer keine Atomanlage zur Stromerzeugung mehr in Betrieb sei."

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