BMWi-Studie: 40 Prozent Erneuerbare Energien bis 2020 möglich

(ee-news.ch) Die im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie von der Consentec GmbH und der R2B EnergyConsulting GmbH durchgeführte Studie analysiert technische Integrationsanforderungen, erforderliche Anpassungen politischer Rahmenbedingungen und ökonomische Auswirkungen unterschiedlicher Anteile Erneuerbarer Energien (25 % bis 50 %) am Stromverbrauch bis zum Jahr 2020.


Studie zurückgehalten?

Pikant ist, dass die Studie, die bereits Mitte 2010 fertig gestellt wurde, bis im Februar unter Verschluss gehalten wurde. Aufgrund der späten Veröffentlichung im Februar 2011 gerät nun der deutsche Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle in die Kritik. Die Klima-Allianz kritisierte, dass das BMWi die Studie im Vorfeld der Diskussionen um das Energiekonzept zurückgehalten habe. Vor allem die Ergebnisse mit Blick auf die Kosten des EE-Ausbaus und des Netzausbaubedarfs würden stark von den Angaben von BMWi und dena abweichen. Auch Grüne und der Bundesverband Erneuerbare Energien kritisierten die späte Veröffentlichung der Studie. Medienberichten zufolge verwies das BMWi darauf, dass die Studie nach Abschluss der internen Auswertung auf der Homepage veröffentlicht worden sei.

Versorgungssicherheit nicht gefährdet
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Ausbau Erneuerbarer Energien in keiner der untersuchten Ausbauvarianten die Versorgungssicherheit gefährde. Ein Ausbau auf 30% bis zum Jahr 2020 könne ohne wesentliche Anpassungen der politischen Rahmenbedingungen erfolgen, erfordere allerdings einen Netzausbau.


Bis 40%
technisch realisierbar und wirtschaftlich vertretbar
Ein Anteil von 35% erfordere die Änderung politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen (z.B. Verringerung oder Aussetzen der Vergütungsdegression für einige Technologien, Genehmigung höherer Onshore-Windenergieanlagen). Ein Anteil von bis zu 40% sei technisch realisierbar und wirtschaftlich vertretbar, erfordere indes wesentliche Anpassungen rechtlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen sowie auch technischer Regelwerke, einen Netzausbau in ambitioniertem Umfang und sei zudem mit erheblichen Kosten- und Preissteigerungen (z.B. bei Systemdienstleistungen, Netznutzungsentgelten und der EEG-Umlage) verbunden. Ein Ausbau ab 40% bis 2020 bedürfe teilweise massiver Anpassungen der Rahmenbedingungen und könne Systemkosten sowie Strompreise in einem Ausmass erhöhen, bei dem die Frage der ökonomischen Vertretbarkeit gestellt werden müsse.

Ab 2020 mehr als 40% sinnvoll integrierbar
Indes sei davon auszugehen, dass nach 2020 auch ein noch ambitionierter Ausbau von mehr als 40% sinnvoll integrierbar sei, wenn zum einen vermehrte Potentiale an erneuerbaren Energien sowie Flexibilisierungspotentiale zur Verfügung stünden und sich das Erzeugungssystem zunehmend an einen hohen Anteil erneuerbarer Energien anpassen könne. Zur Erschliessung der Optimierungspotentiale sollten laut der Studie geeignete gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen gesetzt bzw. Weiterentwicklungen vorgenommen werden.

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Text: ee-news.ch, Quellen: Clearingstelle EEG, Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, iwr.de

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